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Vitamin B1: Gibt es Nebenwirkungen bei der Einnahme?

Vitamine

Vitamin B1: Gibt es Nebenwirkungen bei der Einnahme?

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    Vitamin B1 ist ein wasserlösliches Vitamin mit geringer Toxizität.
    Vitamin B1 ist ein wasserlösliches Vitamin mit geringer Toxizität. Foto: Canva.com

    Vitamin B1, auch bekannt als Thiamin, ist ein essentieller Nährstoff, der eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel und der Nervenfunktion spielt. Als wasserlösliches Vitamin wird ein Überfluss an Thiamin einfach über den Urin ausgeschieden. Aber gibt es bei der Einnahme auch Nebenwirkungen?

    Wichtige Infos vorab:

    • Erwachsene brauchen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zwischen 1 und 1,3 Milligramm am Tag.
    • Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat Vitamin B1 eine geringe Toxizität.
    • Vitamin B1 kann zu jeder Tageszeit eingenommen werden.

    Diese Wirkung hat Vitamin B1 im Körper

    Laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung (GVF) ist Thiamin entscheidend für die Energiegewinnung aus der Nahrung. Es hilft dabei, Kohlenhydrate in Energie umzuwandeln. Darüber hinaus spielt Thiamin eine wesentliche Rolle bei der Synthese von Nukleinsäuren, zu denen auch die DNA gehört. Das ist wichtig für das Zellwachstum und die Zellteilung. Thiamin unterstützt außerdem die Weiterleitung von Nervenimpulsen.

    Ein Mangel an Thiamin kann schwerwiegende Folgen haben. Zu den Symptomen zählen Appetitmangel und Verdauungsstörungen. Laut der GVF kann ein Thiaminmangel auch zu depressiven Verstimmungen und Gedächtnisschwäche führen.

    Vitamin B1: Nebenwirkungen treten meist nur bei hohen Dosierungen auf

    "Vitamin-B1-Therapie ist sicher (...). Erst bei Dosierungen von 3000 mg täglich soll es in Einzelfällen Beschwerden geben. Das ist weit weg von dem, was in der Nährstofftherapie an Dosierungen verwendet wird", schreibt Ärztin und Stoffwechselexpertin Helena Orfanos-Boeckel in ihrem Ratgeber "Nährstofftherapie - der Praxisleitfaden". 

    Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) berichtet, gibt es keine umfassenden Studien zur Dosis und Wirkung von Thiamin. Auch die Datenlage über negative gesundheitliche Auswirkungen ist schwach. Fest steht: Hohe Mengen an Vitamin B1 kann der Körper schlechter aufnehmen, ein Überschuss wird über den Urin ausgeschieden. 

    Wie das BfR berichtet, hat weder das SCF noch das amerikanische Institute of Medicine (IOM) auf Basis der vorhandenen Daten genaue Grenzwerte für toxische Wirkungen von Vitamin B1 festgelegt. Daher gibt es keine Obergrenze für die sichere tägliche Aufnahme (UL). "Was man an B1 maximal geben könnte, um auch Krankheiten zu behandeln, müsste mehr erforscht werden", schreibt auch Orfanos-Boeckel. 

    Im Februar 2024 hatte das BfR einige Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe aktualisiert. An den Empfehlungen für Vitamin B1 hat sich nichts geändert. 

    Vitamin B1: Diese Nebenwirkungen können auftreten

    Obwohl Vitamin B1 als sicher gilt, kann es in Einzelfällen trotzdem Nebenwirkungen auslösen. In der Packungsbeilage von Vitamin-B1-Ratiopharm mit einer Dosierung von 200 Milligramm sind folgende Überempfindlichkeitsreaktionen aufgelistet:

    • Schweißausbrüche
    • Herzrasen
    • Hautreaktionen mit Juckreiz und Quaddeln

    Laut dem Hersteller treten sie selten auf, können also etwa einen von 1000 Patienten betreffen. Ähnliche Nebenwirkungen können laut dem Arzneimittelindex Gelbe Liste auch bei einer Injektion auftreten. Sehr selten könne es nach einer Vitamin-B1-Injektion auch zu einem Schockzustand kommen, der zu einem Kreislaufkollaps oder Atemnot führen kann.

    Wann sollte man Vitamin B1 einnehmen?

    Laut Helena Orfanos-Boeckel gibt es bei der Einnahme keine relevanten Aspekte zu beachten. "Man kann Vitamin B1 den ganzen Tag nehmen, nüchtern, vor mit oder nach dem Essen", schreibt die Ärztin. Bei anderen Vitaminen sollte die Tageszeit bei der Einnahme beachtet werden.

    Übrigens: Es gibt auch B-Vitamine, die man überdosieren kann. Lebensmittel mit Vitamin B1 sind unter anderem Haferflocken, Erdnüsse und Schweinefleisch.

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