Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Vierfach-Mord von Annecy: Vierjährige Tochter Zeena kehrt von Frankreich in die Heimat zurück

Vierfach-Mord von Annecy

Vierjährige Tochter Zeena kehrt von Frankreich in die Heimat zurück

    • |
    Nach dem Vierfach-Mord von Annecy ist die vier-jährige Tochter der ermordeten britischen Familie auf dem Weg zurück in die Heimat.
    Nach dem Vierfach-Mord von Annecy ist die vier-jährige Tochter der ermordeten britischen Familie auf dem Weg zurück in die Heimat. Foto: Karel Prinsloo

    Zeena al-Hilli werde in Begleitung eines Onkels und einer Tante nach Großbritannien reisen, verlautete aus Ermittlerkreisen. Die beiden Verwandten waren am Samstag aus Großbritannien in Frankreich eingetroffen.

    Siebenjährige Schwester liegt weiterhin im Koma

    Die Eltern und eine Verwandte der Vierjährigen sowie ein offenbar zufällig vorbeikommender Radfahrer waren am Mittwoch auf einem Waldparkplatz in Ostfrankreich erschossen worden. Das Kind überlebte unverletzt, weil es sich unter der Leiche der Mutter versteckte. Die siebenjährige Schwester des Mädchens erlitt bei dem Angriff Schädelfrakturen. Sie liegt weiterhin in einem Krankenhaus in Grenoble im künstlichen Koma. Die Hintergründe der Bluttat liegen noch im Dunkeln.

    Vierfach-Mord: Familienstreit ein Motiv?

    Bei der Bluttat mit vier Toten in den Alpen wurde den Opfern jeweils zweimal in den Kopf geschossen. Die französische Justiz geht Hinweisen auf einen Familienstreit um Geld nach. Der Bruder des unter mysteriösen Umständen ermordeten britischen Familienvaters wird aber bisher nicht verdächtigt.

    Bei der Identität der Opfer sind sich die Ermittler weitgehend sicher. "Nach menschlichem Ermessen" handle es sich um die Familie aus Großbritannien, sagte Maillaud. Das Mädchen, das die Tat unter den Knien seiner Mutter überlebt hatte, habe seine Eltern identifiziert. Die DNA-Analyse werde am Wochenende vorliegen. Von der Tat habe die Vierjährige nichts gesehen, nur gehört. Ihre sieben Jahre alte Schwester liege weiterhin in einem künstlichen Koma. Die irakischstämmige Familie soll zum Urlaub in Annecy gewesen sein.

    Annecy: 25 Patronenhülsen am Tatort

    Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben am Tatort 25 Patronenhülsen. Hinweise zur Tatwaffe oder anderen Details wollten die Ermittler nicht geben.  Die Aktion soll nicht länger als 30 Sekunden gedauert haben. Möglicherweise gab es mehrere Schützen. Bei dem Ermittlungsverfahren gehe es um Mord und Mordversuch, sagte Maillaud.

    Der Staatsanwalt wies Spekulationen über den Hintergrund des Verbrechens zurück: "Ich mag das Wort Exekution nicht." Eine solche Hinrichtung wäre identisch mit einem professionellen Vorgehen, meinte Maillaud. Den Ermittlungsbehörden sei das Opfer nicht bekannt gewesen. Britische Boulevardzeitungen schrieben, bei britischen Geheimdiensten sei der Name des Getöteten bereits bekannt.

    Der Augenzeuge, der Verbrechen und Tatort entdeckt hatte, hat laut Staatsanwaltschaft einen grünen Audi mit Allradantrieb gesehen. Ein solches Fahrzeug sei in der bergigen Gegend keine Seltenheit.

    Französische und britische Ermittler arbeiten zusammen

    Von diesem Samstag an sollen auch vier Fahnder aus Großbritannien in Frankreich ermitteln. Ein erster Spezialist sei am Freitag in Annecy eingetroffen. Nach Angaben von Maillau werden französische Ermittler in England auch den Buder des getöteten Familienvaters als Zeugen befragen. dpa/AFP/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden