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Versteigerung: Kelly Family: Ex-Schloss wird zwangsversteigert

Versteigerung

Kelly Family: Ex-Schloss wird zwangsversteigert

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    Joey Kelly vor Schloss Gymnich bei Kerpen. Das Schloss der Kelly Family (5,3 Millionen Euro Verkehrswert) wird versteigert, weil sich die Geschwister nicht einigen konnten.
    Joey Kelly vor Schloss Gymnich bei Kerpen. Das Schloss der Kelly Family (5,3 Millionen Euro Verkehrswert) wird versteigert, weil sich die Geschwister nicht einigen konnten. Foto: dpa

    Das Schloss der Kelly Family wird versteigert: Im Saal 8 des Amtsgerichts im nordrhein-westfälischen Brühl endet morgen eine Ära. „Versteigerung im Wege der Zwangsvollstreckung“, steht trocken im Terminplan. Und, dass es um das Anwesen in der Balkhausener Straße2 gehen wird, gelegen in Erftstadt, gut zwanzig Kilometer südwestlich von Köln: Schloss Gymnich, das Schloss der Kelly Family.

    Noch vor ein paar Jahren reisten Fans aus ganz Europa an, um vor dem Gelände zu campen – und, vielleicht, einen Blick auf seine Besitzer zu erhaschen. 1998 hatte die Musiker-Familie das ehemalige Gästehaus der Bundesregierung ersteigert. Rund 6,7 Millionen Euro soll es damals gekostet haben.

    Kellys zogen nach und nach aus

    Nach mehreren Jahren des Lebens auf einem Hausboot, in Tourbussen und Hotels erklärten Joey, Paddy, Maite, Angelo und ihre zahlreichen Geschwister samt Vater Daniel das Schloss zu ihrem Hauptwohnsitz. Doch nachdem der Vater nach langer Krankheit – Medien berichteten damals über mehrere Schlaganfälle – im Jahr 2002 im Alter von 71 Jahren starb, zogen die Kinder nach und nach wieder aus dem Schloss aus.

    Mit ihnen gingen die Fans. Und dem Schloss scheint seither das Glück verloren gegangen zu sein. "Es scheint, als liegt ein Fluch auf Schloss Gymnich", berichtete die Kölnische Rundschau noch vor knapp drei Jahren: "Seit die Musiker- und Besitzerfamilie Kelly das historische Gemäuer nicht mehr bewohnt, kommt es aus den Negativschlagzeilen nicht heraus."

    Pächter verschwindet über Nacht

    Ein Pächter, der kurz nach dem Auszug der Kellys versuchte, das Schloss in ein Hotel zu verwandeln, verschwand über Nacht – und mit ihm und seinen Angestellten sollen auch einige Gemälde aus dem Gebäude seither als vermisst gelten. Ein Unternehmer, der wenig später als Gesellschafter des Anwesens auftrat, musste wegen Unterschlagung ins Gefängnis. Und dann kam es auch noch zu einem Todesfall: Wie die Kölnische Rundschau berichtet, wurde im Schlosspark ein Kind von einem morschen Ast erschlagen.

    Die Kellys waren in all der Zeit in Erftstadt kaum noch gesehen. Auch bei vergleichsweise seltenen öffentlichen Auftritten stehen seit Jahren höchstens sechs der ursprünglich neun Mitglieder der früheren Band gemeinsam auf einer Bühne. Offenbar hat sich die einst so glückliche Familie gehörig auseinandergelebt.

    Schloss Gymnich wird versteigert

    Schloss Gymnich, erklärt denn auch Joey Kelly, werde jetzt versteigert, weil sich die insgesamt zwölf Geschwister nicht auf eine Nachnutzung oder einen Verkauf einigen konnten. "Bei so vielen Miteigentümern ist ein Verkauf einfach fast unmöglich, weil immer jemand anderer Meinung ist", sagt der 39-Jährige. Die Aufteilung sei kompliziert: Neben ihm und seinen acht leiblichen Geschwistern hätten nach dem Tod des Vaters auch noch drei Halbgeschwister einen Erbteil anteilsmäßig geerbt.

    Ein geistig behinderter Halbbruder in den USA stehe unter Vormundschaft. Das habe alles noch komplizierter gemacht, sagte Joey Kelly. Außerdem seien die laufenden Betriebskosten für das Gebäude unwirtschaftlich. „Deshalb habe ich die Versteigerung forciert.“

    Kelly-Schloss: 5,3 Millionen Euro wert

    Auf 5,3 Millionen Euro wurde der Verkehrswert festgelegt. Konkrete Anfragen von Investoren, heißt es bei der Stadt Erftstadt, seien bisher noch nicht eingegangen. (AZ, dpa)

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