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Verrückter Winter: 20,7 Grad an Heiligabend! Temperaturrekord in München

Verrückter Winter

20,7 Grad an Heiligabend! Temperaturrekord in München

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    Gänse schwimmen in München auf dem Kleinhesseloher See während am Ufer Gäste des Restaurants Seehaus an den Tischen sitzen.
    Gänse schwimmen in München auf dem Kleinhesseloher See während am Ufer Gäste des Restaurants Seehaus an den Tischen sitzen. Foto: dpa

    Mit fast sommerlichen 20,7 Grad ist am Montag in München ein deutschlandweiter Temperatur-Rekord für einen Heiligabend erreicht worden. Der Wert wurde von einer Station in der Innenstadt an der Universität gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. Unmittelbar zuvor hatte Freiburg mit 18,5 Grad einen neuen deutschlandweiten Rekord aufgestellt. Bis dahin hatten Baden-Baden sowie das badische Müllheim den Rekord gehalten. Dort waren 1983 jeweils 17,8 Grad an einem Heiligabend erreicht worden.

    Schon am Mittag waren die Temperaturen in ganz Bayern rasch gestiegen. Dabei war mit 15,9 Grad eine erste Rekordmarke für einen Heiligabend gemessen worden. Die bisherige Höchsttemperatur für einen 24. Dezember in München war mit 14,5 Grad im Jahr 1977 erreicht worden, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte.

    Cabriofahren an Weihnachten

    Zehntausende Menschen nutzen in Bayerns Landeshauptstadt das frühlingshafte Wetter, um letzte Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Straßencafés waren gut besucht und Cabriofahrer drehten ihre Runden mit offenem Verdeck, Restaurantbetreiber stellten Stühle und Tische raus und im Englischen Garten war auf den Bänken am Seehaus kaum ein freier Platz in der Sonne zu ergattern.

    Ursache für die "Rekordhitze" ist laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net. die sehr warme Luft vom Atlantik. "Diese ist schon vor einigen Tagen im Bereich der Kanaren losgezogen und dann über Nordafrika, Spanien und Frankreich zu uns gezogen", berichtet Jung.

    Das ungewöhnlich warme Winterwetter hat aber auch seine Schattenseiten. So kam es in den höheren Lagen zu Tauwetter, außerdem fiel am Samstag und Sonntag jede Menge Regen. Stellenweise regneten über 50 Liter pro Quadratmeter vom Himmel und dazu kam dann doch das Schmelzwasser. Das war dann für die meisten Flüsse des guten zu viel.

    Weiter Gefahr von Hochwasser

    So entsteht Blitzeis

    BLITZEIS entsteht, wenn Schneekristalle auf dem Weg zur Erde bei geringen Temperaturschwankungen zu Regen werden und auf Frostboden fallen. Dort gefrieren die Tropfen in Sekundenschnelle zu einer Eisschicht.

    Beim GEFRIERENDEN REGEN treffen mit mehreren Minusgraden unterkühlte Tropfen auf den Boden und gefrieren sofort nach dem Kontakt mit eiskaltem Grund.

    Bei EISREGEN gefrieren die Tropfen bereits in der Luft und schlagen als Eiskörner auf.

    GEFRIERENDE NÄSSE ist besonders tückisch. Obwohl das Thermometer im Auto für die Umgebung Plusgrade anzeigt, kann die Straße glatt sein, weil die Temperatur am Erdboden unter Null abgesunken ist und Niederschlag dort gefriert.

    REIF: Sinkt bei trockenem Wetter die Temperatur der feuchten unteren Luftschichten unter null Grad, setzt sich Reif auf der Erde ab und gefriert.

    SCHNEE macht Straßen rutschig, wo er festgefahren auf dem Asphalt liegt. Auch geschmolzener Schnee kann Glätte verursachen, wenn er auf der Straße wieder anfriert. dpa

    "Das Thema Hochwasser wird uns bis zum Jahresende nicht mehr loslassen, denn es ziehen immer wieder Tiefdruckgebiete über uns hinweg und die bringen neben viel Wind auch immer wieder Regen", so Meteorologe Jung.

    Die Wärmerekorde sind allerdings nur eine Seite von Europa. In Osteuropa sieht es ganz anders aus. In Russland ist es der kälteste Dezember der letzten 50 Jahre. Die Temperaturen rutschen nachts teilweise unter minus 50 Grad. Dazu gab es immer wieder heftige Schneefälle, die immer wieder zu chaotischen Verkehrsverhältnissen führen. T

    Das Wetter an Weihnachten und in den nächsten Tagen

    Heiligabend: viele Wolken, nur selten Sonne, im Norden zeitweise Regen, 5 bis 17 Grad, im Alpenvorland stellenweise bis 20 Grad möglich.

    1.Weihnachtstag: von Nordwesten überquert uns ein Regengebiet, mit 7 bis 14 Grad bleibt es weiter warm.

    2.Weihnachtstag: viele Wolken, immer wieder Regen oder Regenschauer, mit 4 bis 9 Grad wieder frischer.

    Donnerstag: bei 3 bis 8 Grad bleibt es weiter sehr mild, aus Westen ziehen neue Regenwolken vorüber.

    Freitag: mit 4 bis 13 Grad wieder wärmer und ein neues Regenband zieht aus Westen vorüber, nur selten Sonnenschein.

    Mehr zum Wetter in der Region finden Sie auf unseren Wetterseiten.

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