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Vermisste Boeing: Flug MH370: Auch China meldet "verdächtige Objekte" im Meer

Vermisste Boeing

Flug MH370: Auch China meldet "verdächtige Objekte" im Meer

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    Auf der Suche nach dem seit zwei Wochen vermissten Flug MH370 sind etliche Flugzeuge über dem Meer unterwegs.
    Auf der Suche nach dem seit zwei Wochen vermissten Flug MH370 sind etliche Flugzeuge über dem Meer unterwegs. Foto: Rob Griffith, afp

    Ist das endlich die entscheidende Spur zu Flug MH370? Die Besatzung eines chinesischen Flugzeugs sichtete einem Bericht  zufolge "zwei relativ große schwimmende Objekte und viele kleinere  weiße innerb eines Radius' von mehreren Kilometern". Die größeren  Objekte seien "weiß und viereckig". Die

    Zuvor waren auf chinesischen und australischen Satellitenbildern  verdächtige Teile im Meer zu sehen gewesen. Ein australisches  Flugzeug hatte zudem eine Holzpalette und andere Teile im Meer  entdeckt.

    Die Suche nach dem vermissten Flug MH370  ist weiter verstärkt worden. Während immer mehr Flugzeuge über dem  südlichen Indischen Ozean kreisten, entdeckte ein chinesisches  Militärflugzeug am Montag "verdächtige Objekte", wie die  chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Das Suchgebiet wurde  nach französischen Hinweisen auf mögliche Flugzeugteile abseits der  abgesuchten Region erweitert. Die USA schickten ein Gerät zur  Ortung von Flugschreibern.

    Australien kündigte eine Ausdehnung des Suchgebiets an. Nach  Angaben von Vizepremierminister Warren Truss befand sich eine von  Frankreich registrierte Stelle mit verdächtigen Objekten 850  Kilometer nördlich des abgesuchten Gebietes. Diesem Hinweis müsse  nachgegangen werden, sagte Truss.

    Flug MH370 - Chronologie einer Suche

    8. März: Malaysia Airlines teilt mit, der Kontakt zu Flug MH370 sei kurz nach dem Start abgerissen. Das Flugzeug war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Im Seegebiet vor Vietnam beginnt eine multinationale Suche.

    9. März: Von der Maschine fehlt weiter jede Spur. Es gebe Anzeichen dafür, dass das Flugzeug vor dem Verschwinden umgekehrt sei, sagen Ermittler. Ein möglicher Terroranschlag gerät in den Blick, weil zwei Passagiere mit gestohlenen europäischen Pässen eincheckten.

    10. März: Experten identifizieren einen der verdächtigen Passagiere. Es gebe keine Anzeichen für einen Anschlag, heißt es.

    11. März: Der Krisenstab weitet das Suchgebiet auf die Meerenge von Malakka vor der Westküste Malaysias aus. Die Gegend liegt fernab der eigentlichen Route.

    12. März: Das malaysische Militär hat vor der Westküste kurz nach dem Verschwinden der Maschine ein Flugzeug auf dem Radar gesehen. Ob es sich um die vermisste Boeing handelte, bleibt unklar.

    13. März: Das «Wall Street Journal» meldet unter Berufung auf US-Luftfahrt- und Geheimdienstexperten, die Maschine sei noch Stunden nach dem letzten Kontakt weitergeflogen. Malaysias Verkehrsminister dementiert den Bericht.

    14. März: Die Suche konzentriert sich mittlerweile stärker auf den Indischen Ozean - Hunderte Kilometer westlich der ursprünglichen Flugroute. Es gebe neue Informationen, heißt es aus Washington. Details werden nicht bekannt.

    15. März: Die Ermittler gehen inzwischen eher von Sabotage als von einem Unfall aus. Nach dem letzten Radarkontakt sei die Boeing noch sieben Stunden auf neuem Kurs geflogen. Höchstwahrscheinlich wurden Kommunikationssysteme absichtlich abgeschaltet, heißt es.

    16. März: Es werde nun offiziell wegen Sabotage, Entführung und Terrorismus ermittelt, sagt Malaysias Polizeichef. Besatzung und Passagiere stünden verstärkt im Fokus.

    20. März: Auf Satellitenbilder werden mögliche Trümmerteile im Meer entdeckt.

    24. März: Malaysia erklärt, dass die Maschine definitiv im Indischen Ozean abgestürzt sei.

    28. März: Die australische Seesicherheitsbehörde dirigiert die Suchtrupps 1100 Kilometer weiter nordöstlich, das Seegebiet liegt näher an Australien. Experten hatten ihre Annahmen zum Irrflug korrigiert.

    4. April: Erstmals kommen Detektoren zur Suche unter Wasser zum Einsatz, wie die Koordinatoren in Perth mitteilen.

    5. April: Ein chinesisches Schiff empfängt ein «pulsierendes Signal». Dass es von der Blackbox der verschollenen Boeing stammt, können die Behörden aber nicht bestätigen.

    6./7. April: Ein australisches Schiff habe in einem anderen Seegebiet Funksignale geortet, teilen die Koordinatoren mit. Sie entsprächen denen eines Flugschreibers - die bisher heißeste Spur.

    8. April: Zum letzten Mal hören die Mannschaften Signale, die vom Flugschreiber stammen könnten.

    11. April: Neue Funksignale erweisen sich als falsch. Die Suche geht weiter.

    14. April: Das unbemannte U-Boot Bluefin-21 soll helfen, das verschollene Flugzeug aufzuspüren.

    15. April: Bereits nach sechs Stunden muss das Mini-U-Boot seine Suche einstellen. Das Meer an der Suchstelle ist zu tief.

    5. Mai: Die Behörden kündigen an, die Suche auf dem Meeresboden noch einmal auszuweiten.

    11. Juli: Nach vergeblicher Suche nehmen die Behörden nun ein neues Gebiet ins Visier. 1800 Kilometer westlich der australischen Küstenstadt Perth soll ab August weitergesucht werden.

    6. August: Australien beauftragt eine niederländische Privatfirma mit der weiteren Suche nach dem verschollenen Malaysia Airlines-Flug MH370. Die Spezialisten von Fugro Survey sollen von zwei Schiffen aus im Indischen Ozean weiter nach der vermissten Boeing 777-200 suchen. Dazu sollen Unterwassersonden eingesetzt werden. Sie sollen innerhalb von 12 Monaten insgesamt 60 000 Quadratkilometer Ozean systematisch absuchen. Die Suche soll im September beginnen.

    28. August: Womöglich kam Flug MH370 eher von seinem Kurs ab als bisher gedacht. Dies ergebe sich aus der nochmaligen Auswertung von Satellitendaten, sagt Australiens stellvertretender Regierungschef Warren Truss. Die Suche nach Spuren von Flug MH370 werde sich deshalb innerhalb der bereits festgelegten Zone auf ein Gebiet "ein bisschen weiter südlich" als bisher konzentrieren.

    4. Oktober: Im Indischen Ozean geht die Suche in eine neue Phase. Das Spezialforschungsschiff «GO Phoenix» soll im neu eingegrenzte Gebiet die Suche nach dem Flugzeugwrack aufnehmen.

    Seit Donnerstag überfliegen Flugzeuge aus den USA, Japan und  Australien die entlegene Gegend 2500 Kilometer südwestlich der  australischen Stadt Perth. Am Montag kam China mit zwei  Militärmaschinen dazu, die Zahl der beteiligten Flugzeuge stieg  damit nach Angaben der Australischen Behörde für Seesicherheit  (AMSA) auf zehn.

    Die US-Marine schickte eine Spezialausrüstung zur Ortung des  Flugschreibers in die Region, in der das vermisste Flugzeug  vermutet wird. Es handle sich um eine "vorsorgliche Maßnahme",  erklärte Marinesprecher William Marks. Es gehe darum, die  Ausrüstung bereit zu halten. Wenn der Fundort feststehe, könne das  System TPL-25 die Black Box in bis zu 6000 Meter Tiefe aufspüren.

    Der Kommandant Chris Buddle betonte, die Entsendung des Geräts sei  nicht als Bestätigung eines Fundes zu verstehen. Die Auswertung der  Daten der Black Box, in der sich der Flugdatenschreiber und der  Stimmenrekorder befinden, ist entscheidend für die Aufklärung eines  Flugzeugunglücks. Darin wird neben den technischen Daten wie  Flughöhe und Geschwindigkeit auch die Kommunikation im Cockpit  aufgezeichnet. Die Black Box kann aber nur bis zu 30 Tage nach  einem Unglück ein Signal aussenden - es bleiben daher weniger als  zwei Wochen.

    Boeing 777 ist seit zwei Wochen verschwunden

    Fakten rund um Flug MH370

    DIE INSASSEN: Menschen aus 14 Ländern: 227 Passagiere, zwei Piloten und zehn Flugbegleiter. Zwei Drittel der Fluggäste waren Chinesen. Chefpilot Zaharie Ahmad Shah (52) leitete die malaysische Crew.

    DER START: Kurz nach Mitternacht malaysischer Zeit hebt die Boeing 777-200 in Kuala Lumpur zum Nachtflug ab. Ihr Ziel ist Peking, wo sie um 6.30 Uhr (Ortszeit) erwartet wird.

    DER LETZTE KONTAKT: Die Piloten melden sich 40 Minuten nach dem Start in Kuala Lumpur zum letzten Mal beim Tower, ohne Hinweis auf Probleme. Weniger als eine Stunde nach dem Start verschwindet die Maschine vom Radar.

    DAS GROßE FRAGEZEICHEN: Die Maschine weicht aus bislang ungeklärten Gründen von ihrer Route ab. Kurz nach dem letzten Kontakt ändert sie abrupt den Kurs und fliegt erst nach Westen, dann nach Süden.

    SATELLITENAUSWERTUNGEN ergeben, dass das Flugzeug noch rund sieben Stunden weiterfliegt und vermutlich im Indischen Ozean knapp 2000 Kilometer westlich von Perth an der australischen Westküste abstürzt, als der Treibstoff ausgeht. (dpa)

    Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 8. März mit 239  Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den  Radarschirmen verschwunden. Später stellte sich heraus, dass Flug  MH370 noch stundenlang mit geänderter Route weitergeflogen sein  muss, während die Kommunikationssysteme im Cockpit offenbar von  Hand abgeschaltet wurden.

    Bislang haben Experten drei Erklärungen für das mysteriöse  Verschwinden: Entführung, Sabotage durch die Piloten oder eine  Katastrophe wie etwa ein Brand, der Crew und Passagiere außer  Gefecht setzte - die Maschine könnte dann noch stundenlang per  Autopilot weitergeflogen sein, bis ihr der Treibstoff ausging.  afp

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