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Verkehrsgerichtstag wirbt für Pkw-Maut

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Verkehrsgerichtstag wirbt für Pkw-Maut

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    Verkehrsgerichtstag wirbt für Pkw-Maut
    Verkehrsgerichtstag wirbt für Pkw-Maut Foto: DPA

    "An der Pkw-Maut führt langfristig kein Weg vorbei", sagte der frühere Generalbundesanwalt am Mittwoch vor Beginn des 48. Verkehrsgerichtstages in Goslar. Die Gebühr müsse es allein schon aus Gerechtigkeitsgründen geben, sagte Nehm. Deutschland sei ein Transitland mit Straßen voller ausländischer Fahrzeuge. Und "man fragt sich, wenn wir in Österreich und Frankreich und überall zahlen, warum die Ausländer bei uns nicht zahlen". Das wäre im vereinten Europa zwar nicht schön, aber letztlich nur gerecht, wenn alle zahlten.

    Auch beim Auto Club Europa (ACD) glaubt man, dass die Pkw-Maut trotz gegenteiliger Versprechungen des Verkehrsministers aktuell ist. "Spätestens nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen bringt die Bundesregierung das Thema wieder auf den Tisch", prophezeit Sprecher Rainer Hillgärtner. Denn die Straßengebühr verspreche Zusatzeinnahmen von jährlich rund zehn Milliarden Euro. Die Aussicht auf diese zusätzlichen Einnahmen sei für die Politiker einfach zu verlockend, glaubt auch ADAC-Sprecher Maximilan Maurer.

    Die Automobilclubs halten eine weitere Belastung der Autofahrer allerdings für "völlig inakzeptabel", wie es Sabine Götz vom Automobilclub von Deutschland (AvD) formuliert. Schon jetzt zahlten die Bürger "doppelt und dreifach für die Nutzung der Straßen". Der Staat verbuche jedes Jahr über 50 Milliarden Euro Einnahmen aus Kfz-Steuer, Mineralölsteuer und Lkw-Maut. Bund, Länder und Kommunen zusammen investierten aber weniger als ein Drittel dieser Summe in das Fernstraßennetz.

    Nach einer ADAC-Studie bezahlen die deutschen Autofahrer über Steuern und Abgaben mehr als das Vierfache dessen, was dem Staat an Kosten durch Bau und Unterhalt der Autobahnen entsteht. Angesichts der Zahlen zusätzlich eine Pkw-Maut verlangen zu wollen, sei absurd, findet ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker.

    Auf keinen Fall dürfe es so sein, dass sich der Staat über eine Straßengebühr für Autos neue Einnahmequellen eröffne, um sich so Mittel "zur Finanzierung von Steuererleichterungen für Hoteliers und Erben" zu beschaffen, sagt ACE-Sprecher Hillgärtner.

    Die Belastung für die Autofahrer dürfe insgesamt nicht steigen, findet auch Verkehrsgerichtstagspräsident Nehm. Ihm schwebt für Pkw eine Vignette vor, die vielleicht 30 oder 40 Euro im Jahr kostet. Um denselben Betrag müsse dann die Kfz-Steuer sinken.

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