Rom (dpa) - Die italienische Schauspielerin Ornella Muti (52) ist ins Visier der Steuerfahnder gerückt: Die gebürtige Römerin hatte 1994 ihren Wohnsitz nach Monte Carlo verlegt, soll nach Auffassung der Finanzbehörden jedoch weiter in Italien gelebt haben.
Dies belegten zahlreiche Flugtickets der Diva: Von Reisen etwa in die USA oder nach Paris habe sie die Rückreise jeweils direkt nach Rom gebucht, berichtete die Zeitung "Corriere della Sera" am Montag. Auch habe Muti niemals ihre Kreditkarten im Steuerparadies Monaco benutzt, "was für jemanden, der dort seinen Wohnsitz hat, sehr ungewöhnlich ist", hieß es. Muti selbst äußerte sich bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen.
Für den Zeitraum 1995 bis 1998 sei sie von einem Gericht in Rom bereits zu einer Steuernachzahlung von einer Million Euro verurteilt worden. Für die Jahr 1999 und 2000 fordern die Fahnder nun weitere 1,3 Millionen Euro. Muti war 1977 durch den Skandalfilm "Die letzte Frau" berühmt geworden, in den 80er Jahren drehte sie mehrere Komödien mit Adriano Celentano.
Zuletzt hatte sich der siebenmalige Motorrad-Weltmeister Valentino Rossi mit den Behörden auf eine Nachzahlung von insgesamt 35 Millionen Euro geeinigt. Sie hatten ihm vorgeworfen, seinen Wohnsitz im Jahr 2000 nur pro forma nach London verlegt zu haben, um weniger Steuern zahlen zu müssen. Auch der Radprofi Mario Cipollini und Formel-1-Star Giancarlo Fisichella hatten mit dem Fiskus bereits Nachzahlungen in Millionenhöhe ausgehandelt.