Der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Gianfranco Ravasi, werde die Messe für Galileo Galilei am Sonntag in der römischen Basilica Santa Maria degli Angeli feiern, teilte die Wissenschaftsorganisation World Federation of Scientists mit.
Die Entdeckungen Galileos hatten ihm ein höchst gespaltenes Verhältnis mit der Kirche eingebracht. Sie stützten das kopernikanische Weltbild, also die Annahme, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Diese Sicht der Welt war den damaligen Kirchenwächtern ein Dorn im Auge, da sie den biblischen Zeugnissen mit der Erde im Zentrum widersprachen. Der toskanische Wissenschaftler musste seinen Theorien abschwören, um der Inquisition zu entgehen.
Erst im 20. Jahrhundert wurde im Zweiten Vatikanischen Konzil eine vorsichtige Rehabilitierung Galileos eingeleitet. Später hatte sich Papst Johannes Paul II. mit einer Prüfungskommission dafür eingesetzt, den Fall Galileo zu untersuchen. Das Ergebnis: Die Kirche hatte sich geirrt.
Anlässlich des von der UNESCO ausgerufenen internationalen Jahres der Astronomie 2009 hatte der Vatikan bereits mitgeteilt, den berühmten Astronomen mit mehreren Initiativen ehren zu wollen. Dazu gehören eine große Ausstellung in Florenz und ein Symposium an der Päpstlichen Sternwarte. Trotz des Interesses für Galileo wurde Ende Januar bekannt, dass das Vorhaben, in den vatikanischen Gärten eine Statue zu seinen Ehren zu errichten, vorerst auf Eis gelegt wurde.