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Vatikan: Zehntausende wollen Heiligsprechung von Mutter Teresa live sehen

Vatikan

Zehntausende wollen Heiligsprechung von Mutter Teresa live sehen

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    Papst Franziskus hat die Heiligsprechung von Mutter Teresa angekündigt.
    Papst Franziskus hat die Heiligsprechung von Mutter Teresa angekündigt. Foto: Piyal Adhikary (dpa)

    Der Vatikan bereitet sich auf die Heiligsprechung von Mutter Teresa (1910-1997) vor. Für die Zeremonie am Sonntag mit Papst Franziskus wurden 100.000 Einlasskarten für den Petersplatz ausgegeben, sagte Vatikansprecher Greg Burke am Freitag vor Journalisten.

    Wie viele Besucher tatsächlich kämen, werde man erst am Montag sagen können. Weiter hätten sich 15 Regierungsdelegationen angemeldet, zur Berichterstattung seien 600 Journalisten aus aller Welt akkreditiert. Besondere Sicherheitsvorkehrungen seien nicht geplant, sagte Burke.

    In Zusammenarbeit mit dem vatikanischen Fernsehzentrum CTV übertragen 120 Sendeanstalten weltweit die Heiligsprechung. In Deutschland ist die Feier im ZDF live zu sehen.

    Bereits seit Donnerstag prangt ein monumentales Porträt der Ordensgründerin an der Fassade des Petersdoms. Am Samstag wird Papst Franziskus eine Sonderaudienz auf dem Petersplatz unter dem Zeichen der neuen Heiligen abhalten. Das Bistum Rom hält am Freitagabend in der Lateranbasilika ein besonderes Abendgebet, das von Kardinalvikar Agostino Vallini geleitet wird. Am Montag, dem liturgischen Gedenktag Mutter Teresas, feiert Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine Messe für die Heilige auf dem Petersplatz.

    Das Hotelbuchungs-Portal Trivago teilte mit, ein Sechstel der Betten in Rom sei im Zeitraum vom 1. bis 4. September nicht ausgebucht; auch die Übernachtungspreise lägen im Durchschnitt fünf Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Erst für die Nacht unmittelbar vor der Heiligsprechung stiegen die Auslastung und die Tarife etwas an.

    Mutter Teresa: "Perfekte Heilige für das Jahr der Barmherzigkeit"

    Der Postulator des Heiligsprechungsverfahrens, Brian Kolodiejchuk, nannte Mutter Teresa "die perfekte Heilige für das Jahr der Barmherzigkeit". Die Ordensgründerin sei immer bereit gewesen, anderen Vergebung zu zeigen. Kolodiejchuk zitierte ein Wort von Mutter Teresa: "Wir brauchen viel Liebe, um zu vergeben, und viel Demut, um zu vergessen." Solange eine Kränkung nicht vergessen sei, sei sie auch nicht vergeben.

    Zu den Glaubenszweifeln Mutter Teresas, die erst lange nach ihrem Tod aus privaten Aufzeichnungen offenbar wurden, sagte der Heilisprechungs-Anwalt Kolodiejchuk, die Ordensfrau habe mit der Zeit gelernt, ihre innere Dunkelheit zu lieben, weil sie "ein kleiner Teil der Dunkelheit Jesu" sei. Dass sie diese Zweifel und Glaubensnöte nicht ausgespart habe, mache Mutter Teresa zu einer Heiligen für jeden.

    Die Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) wurde als "Mutter der Armen" weltweit bekannt. Bereits zwei Jahre nach ihrem Tod begann das Verfahren für ihre Selig- und Heiligsprechung. 2003, nur sechs Jahre nach ihrem Tod, sprach Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sie selig - in einem der kürzesten Verfahren der Geschichte. (KNA)

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