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Vatikan: Geheimnisverrat: Vatikan klagt Journalisten und Mitarbeiter an

Vatikan

Geheimnisverrat: Vatikan klagt Journalisten und Mitarbeiter an

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    Die beiden angeklagten Journalisten Fittipaldi (links) und Nuzzi.
    Die beiden angeklagten Journalisten Fittipaldi (links) und Nuzzi. Foto: EPA/MASSIMO PERCOSSI (dpa)

    Das ist der Vatikan

    Der Vatikan (amtlich Vatikanstadt) ist eine Absolute Wahlmonarchie Der Papst ist als Bischof von Rom ex officio Staatsoberhaupt.

    Der Vatikan ist eine Enklave innerhalb des Stadtgebiets Roms. Seine Fläche beträgt 0,44 Quadratkilometer.

    Amtssprache ist Italienisch und Latein. Bei der Schweizergarde ist auch Deutsch offizielle Sprache.

    Die Flagge besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Feldern – eines in Gelb, eines in Weiß. Das weiße Feld trägt die Päpstliche Tiara (Krone) und die gekreuzten Schlüssel.

    Nationalfeiertag ist der Jahrestag der Papstwahl, unter Benedikt XVI. der 19. April.

    Die Nationalhymne wurde von Charles Gounod komponiert. 1993 gab es dafür einen neuen lateinischen Text: „Glückliches Rom, edles Rom, du bist Sitz des Petrus, der in dieser Stadt sein Blut vergoss und dem die Schlüssel des Himmelreiches übergeben wurden.“

    Die Schweizergarde sorgt seit 1506 für die Sicherheit des Papstes und ist mit ihren 110 Mann die kleinste und zugleich älteste Armee der Welt. Zudem gibt es eine Vatikan-eigene Polizei, den Corpo della Gendarmeria.

    Der Vatikan verfügt über einen Bahnhof und einige hundert Meter Schienenstrecke, die aber fast ausschließlich für den Transport von Gütern genutzt wird. Zudem gibt es rund 50 Straßen sowie einen Hubschrauberlandeplatz.

    Die Vatikanstadt besitzt ein eigenes Münzrecht und gibt auch eigene Briefmarken heraus, die bei Sammlern sehr begehrt sind. Der Euro ist die offizielle Währung. Das Metallgeld wird beim italienischen Münzamt geprägt.

    Grundlage für die Entstehung des Staates „Vatikanstadt“. Sie wurden am 11. Februar 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und Italiens faschistischem Diktator Benito Mussolini unterzeichnet. Das Abkommen sichert die Eigenständigkeit der Vatikanstadt

    In wenigen Tagen beginnt das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Gegen zwei italienische Journalisten und drei Vatikanangestellte will der

    Zwei Journalisten veröffentlichten geheime Informationen aus dem Vatikan

    Erst Anfang November hatten sie aufsehenerregende Bücher mit geheimen Informationen und Dokumenten aus dem Vatikan veröffentlicht. Darin geht es vor allem um Geldverschwendung und Misswirtschaft im Vatikan. Angeblich, um diese Zustände zu beheben, hatte Papst Franziskus bald nach seinem Amtsantritt im Jahr 2013 eine inzwischen bereits wieder aufgelöste Kommission eingerichtet, die die außer Kontrolle geratenen Finanzen des Kirchenstaates überprüfen und Vorschläge für ihre Neuordnung machen sollte.

    Drei Mitarbeiter dieser Kommission sind ebenfalls angeklagt. Es handelt sich um den Sekretär der Kommission, den spanischen Monsignore Lucio Ángel Vallejo Balda, dessen Mitarbeiter Nicola Maio sowie die italienische PR-Agentin Francesca Chaouqui. Balda sitzt seit etwa drei Wochen in Haft, die schwangere Chaouqui wurde nach ihrer Vernehmung wieder freigelassen. Die Vatikanjustiz wirft den drei Mitarbeitern die Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Veröffentlichung geheimer Informationen des Heiligen Stuhls vor. Sie sollen den beiden Autoren das veröffentlichte Material zugespielt haben. Den Angeklagten drohen bei einer Verurteilung zwischen vier und acht Jahren Haft.

    Vatikan-Prozess richtet sich gegen die Pressefreiheit

    Fittipaldi und Nuzzi nutzten ihr Erscheinen vor Gericht, um auf angebliche rechtsstaatliche Missstände im Vatikan aufmerksam zu machen. „Im Vatikan ist es offenbar ein Delikt, als Journalist zu arbeiten und Tatsachen zu berichten“, sagte Nuzzi. „Dieser Prozess richtet sich nicht gegen mich, sondern gegen die Pressefreiheit“, sagte Fittipaldi. In den vergangenen Tagen hatten Journalistenverbände in Italien gegen die Anklage protestiert.

    Der Vatikan verfügt neben verschiedenen Kirchengerichten als Staat auch über ein aus weltlichen Richtern zusammengesetztes Strafgericht für auf vatikanischem Staatsgebiet begangene Straftaten. Den Angeklagten wurden Anwälte beigestellt, da die von ihnen gewählten Kandidaten keine Zulassung im Vatikan hatten. Franziskus hatte 2013 die Strafvorschriften wegen Geheimnisverrats verschärft. Auslöser war die Vatileaks-Affäre um den Kammerdiener Paolo Gabriele gewesen. Er hatte Dokumente aus dem Büro von Benedikt XVI. weitergegeben und war deshalb im Jahr 2012 wegen schweren Diebstahls zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Bereits nach zwei Monaten begnadigte ihn Benedikt.

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