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Vatikan: Ex-Papstbotschafter wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht

Vatikan

Ex-Papstbotschafter wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht

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    Papst Franziskus ist erschüttert wegen des jahrzehntelangen Kindesmissbrauchs in vielen Ländern. Ex-Papstbotschafter Josef Wesolowski kommt ebenfalls vor Gericht.
    Papst Franziskus ist erschüttert wegen des jahrzehntelangen Kindesmissbrauchs in vielen Ländern. Ex-Papstbotschafter Josef Wesolowski kommt ebenfalls vor Gericht. Foto: Angelo Carconi/dpa

    Das ist der Vatikan

    Der Vatikan (amtlich Vatikanstadt) ist eine Absolute Wahlmonarchie Der Papst ist als Bischof von Rom ex officio Staatsoberhaupt.

    Der Vatikan ist eine Enklave innerhalb des Stadtgebiets Roms. Seine Fläche beträgt 0,44 Quadratkilometer.

    Amtssprache ist Italienisch und Latein. Bei der Schweizergarde ist auch Deutsch offizielle Sprache.

    Die Flagge besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Feldern – eines in Gelb, eines in Weiß. Das weiße Feld trägt die Päpstliche Tiara (Krone) und die gekreuzten Schlüssel.

    Nationalfeiertag ist der Jahrestag der Papstwahl, unter Benedikt XVI. der 19. April.

    Die Nationalhymne wurde von Charles Gounod komponiert. 1993 gab es dafür einen neuen lateinischen Text: „Glückliches Rom, edles Rom, du bist Sitz des Petrus, der in dieser Stadt sein Blut vergoss und dem die Schlüssel des Himmelreiches übergeben wurden.“

    Die Schweizergarde sorgt seit 1506 für die Sicherheit des Papstes und ist mit ihren 110 Mann die kleinste und zugleich älteste Armee der Welt. Zudem gibt es eine Vatikan-eigene Polizei, den Corpo della Gendarmeria.

    Der Vatikan verfügt über einen Bahnhof und einige hundert Meter Schienenstrecke, die aber fast ausschließlich für den Transport von Gütern genutzt wird. Zudem gibt es rund 50 Straßen sowie einen Hubschrauberlandeplatz.

    Die Vatikanstadt besitzt ein eigenes Münzrecht und gibt auch eigene Briefmarken heraus, die bei Sammlern sehr begehrt sind. Der Euro ist die offizielle Währung. Das Metallgeld wird beim italienischen Münzamt geprägt.

    Grundlage für die Entstehung des Staates „Vatikanstadt“. Sie wurden am 11. Februar 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und Italiens faschistischem Diktator Benito Mussolini unterzeichnet. Das Abkommen sichert die Eigenständigkeit der Vatikanstadt

    Wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch von Kindern wird der ehemalige Papstbotschafter Josef Wesolowski im Vatikan vor Gericht gestellt. Am 11. Juli soll der Prozess beginnen, teilte der

    Wesolowski drohen bis zu zwölf Jahren Haft

    Dem früheren polnischen Erzbischof werden unter anderem sexueller Missbrauch von Kindern und der Besitz von kinderpornografischem Material vorgeworfen. Es ist das erste Mal, dass ein hochrangiger katholischer Geistlicher wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs im Vatikan vor Gericht gestellt wird.

    Dem Ex-Papstbotschafter droht nun eine Haftstrafe von bis zu zwölf Jahren. Wesolowski war bis 2013 Nuntius in der Domenikanischen Republik. Dort soll er Kinder sexuelle missbraucht haben.

    Anti-Missbrauch-Gesetze der Kirche wurden verschärft

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im August 2013 hatte Papst Franziskus ihn von seinem Posten abberufen. Etwa ein Jahr später, im September 2014, war der 66-Jährige festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden. Einige Monate vorher hatte ihn die vatikanische Glaubenskongregation in den Laienstand zurückversetzt.

    Nun sollen laut Vatikan die "schweren Vorwürfe" gegen Wesolowski detailliert aufgearbeitet werden. Die katholische Kirche war vom Skandal um jahrzehntelangen Missbrauch von Kindern in vielen Ländern massiv erschüttert worden. Daraufhin hatte Papst Franziskus unter anderem die Anti-Missbrauch-Gesetze in der Kirche verschärft. AZ/dpa

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