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Vatikan: Änderungen kurz vor Schluss

Vatikan

Änderungen kurz vor Schluss

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    Wer im Vatikan als neues Oberhaupt der Katholischen Kirche einziehen wird, ist noch unklar. Papst Benedikt XVI. allerdings schon Vorbereitungen.
    Wer im Vatikan als neues Oberhaupt der Katholischen Kirche einziehen wird, ist noch unklar. Papst Benedikt XVI. allerdings schon Vorbereitungen. Foto: Claudio Peri, dpa

    Dreieinhalb Schreibmaschinenseiten auf Latein – damit hat der scheidende Papst Benedikt XVI. auch sein Haus mit Blick aufs bevorstehende Konklave zur Wahl seines Nachfolgers bestellt. So kurz ist das am Montag veröffentlichte „Motu proprio“, das apostolische Schreiben, in dem der Pontifex wie erwartet einige Änderungen für die nächste Papstwahl verfügt.

    Vorziehen der Papstwahl wahrscheinlich

    Im Mittelpunkt stehen die Konklave-Termine. „Ich überlasse dem Kardinalskollegium die Möglichkeit, den Beginn des Konklaves vorzuziehen, wenn die Anwesenheit aller wählenden Kardinäle festgestellt wird“, erklärt er. Ursprünglich hätte ein solches frühestens 15 Tage nach Beginn der Sedisvakanz einberufen werden können. Da aber zur Verabschiedung des Kirchenoberhauptes am Donnerstag schon zahlreiche Purpurträger anreisen, wird rund um den Vatikan jetzt mit einem Vorziehen der Papstwahl auf den 9. bis 11. März gerechnet. Wenn „schwerwiegende Gründe“ vorliegen sollten, so eine weitere neue Verfügung, könne das Konklave aber auch bis zu 20 Tage nach hinten verschoben werden.

    Bei Verletzung der Schweigepflicht droht Exkommunikation

    Ferner verschärft der Papst die Strafen für Mitarbeiter des Vatikans, die die Schweigepflicht rund um das Konklave verletzen sollten. Ihnen droht jetzt Exkommunikation. Eine weitere Änderung betrifft die seit 2007 für die Papstwahl notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit der Stimmen.

    Benedikt XVI. vereinfacht die Regel: „Mindestens“ eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Papstwähler ist für die Bestimmung des neuen Papstes notwendig.

    Papst Benedikt will Untersuchungsergebnisse von Vatileaks-Skandal an Nachfolger übergeben

    Papst Benedikt zog auch den Schlussstrich unter eine weitere delikate Angelegenheit. Er empfing die dreiköpfige Kardinalskommission, die in seinem Auftrag über den Vatileaks-Skandal ermittelt hatte. Die Untersuchung habe „die Grenzen und Mangelhaftigkeit der menschlichen Komponente in jeder Institution“ aufgezeigt, aber ebenso „die Selbstlosigkeit, Aufrichtigkeit und Hingabe“ der Mitarbeiter, heißt es in einer Vatikan-Note.

    Benedikt XVI. habe entschieden, die Untersuchungsergebnisse, von denen nur er selbst Kenntnis habe, seinem Nachfolger zu übergeben. Kommt es so, könnte es erstmals in der Historie ein Treffen zwischen einem alten und neuen Papst geben.

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