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Urlaubsreisen: Che bello! Wo Sommerurlaub in Italien möglich ist

Urlaubsreisen

Che bello! Wo Sommerurlaub in Italien möglich ist

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    Ach, wie schön: Auch Urlaub am Gardasee – hier Limone – ist wieder möglich.
    Ach, wie schön: Auch Urlaub am Gardasee – hier Limone – ist wieder möglich. Foto: Consorzio Turistico Limone sul Garda, dpa

    Philipp Aukenthaler hat am Telefon eine Stimme, die das neue Glück von ganz alleine beschreibt. Der Ton ist heiter, so freundlich und disponibel hat man Hotelbetreiber schon länger nicht mehr erlebt, wenn man als Journalist im vergangenen, von der Pandemie geprägten Jahr Auskünfte zur Lage in Südtirol bekommen wollte. „Die Lage ist bestens“, versichert Aukenthaler. „Die Grundstimmung ist sehr sehr positiv“, sagt der Inhaber des Hotel Aurora in Meran. Nicht nur besteht seit dem Wochenende keine Quarantänepflicht mehr für Touristen, die aus der EU nach Italien kommen. Zu Wochenbeginn beschloss die Regierung in Rom zudem einen Kalender für weitreichende Öffnungen nach Teil-Lockdown und monatelangen Einschränkungen.

    Am Wochenende beginnen in einigen deutschen Bundesländern die Pfingstferien. Italien, vor allem der nahe gelegene Norden, ist als Ziel für Urlauber aus Deutschland und Österreich nun wieder in Reichweite. „Wir erwarten eine sehr, sehr gute Saison“, sagt Aukenthaler am Telefon. Schon jetzt seien im Hotel Aurora alle 40 Zimmer ausgebucht.

    Diese Regeln gelten für Deutsche bei einer Einreise nach Italien

    Wer aus Deutschland nach Italien reist, muss ab sofort nicht mehr in Quarantäne. Vorzuweisen ist ein negativer Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Geimpfte oder von einer Corona-Infektion Genesene haben derzeit noch keine Privilegien, diese gelten bislang ausschließlich für einheimische Touristen aus Italien. In Südtirol berechtigt ein negativer Test derzeit auch schon zum Speisen im Restaurant. Ab Ende Juni sollen dann neue, europaweite Regelungen für EU-Touristen gelten.

    "Benvenuti in Italia": Reisen nach Italien sind wieder möglich.
    "Benvenuti in Italia": Reisen nach Italien sind wieder möglich. Foto: Alessandro Crinari, dpa

    Italienweit fallen die Beschränkungen für Bars und Restaurants zum 1. Juni weg. Dann können Gäste aus dem In- und Ausland auch ohne Auflagen abends und im Innenbereich der Lokale speisen. Es gilt Maskenpflicht und eine maximale Anzahl von vier Gästen pro Tisch, es sei denn, es handelt sich um eine Familie.

    Ausgangssperre und Co: Was im Moment in Italien gilt

    Die Regierung beschloss am Montag auch die schrittweise Verlängerung der Ausgangssperre. Ab diesem Mittwoch darf man im ganzen Land eine Stunde länger als bisher, also bis 23 Uhr unterwegs sein, ab 7. Juni sogar bis Mitternacht. Ab 21. Juni wird die Ausgangssperre dann nach 230 Tagen ganz abgeschafft. An diesem Wochenende öffnen erstmals auch wieder die Einkaufszentren, Besuchern muss die Temperatur beim Eintritt gemessen werden. Stadien sollen ab 1. Juni mit reduzierten Kapazitäten öffnen, Hallenbäder ab 1. Juli. Ab 15. Juni sollen auch wieder Familienfeiern wie Hochzeitsfeste oder Taufen erlaubt sein. Ein „Covid-Manager“ unter den Festgästen soll die Einhaltung von Abstandsregeln und Maskenpflicht überwachen. Geschlossen bleiben vorerst noch die Diskotheken.

    Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi beschloss die schrittweisen Öffnungen angesichts der sich verbessernden Corona-Lage. Am Montag wurden italienweit 3455 Neuansteckungen und 140 Todesopfer registriert. 8,7 der rund 60 Millionen Italiener haben bereits zwei Impfdosen bekommen, 19 Millionen Einwohner, also ein Drittel der Gesamtbevölkerung, hat bereits eine Dosis bekommen.

    In diesen Regionen gelten nur noch wenige Einschränkungen

    Die Inzidenzwerte sind regional unterschiedlich. So dürften Sardinien, Molise und Friaul-Julisch-Venetien ab 1. Juni als „weiße Zonen“ eingestuft werden, in denen nur noch Maskengebot und Abstandsregelungen, aber sonst keine Einschränkungen mehr gelten. Eine Woche später könnten Ligurien, Venetien und die Abruzzen folgen. 16 der 20 italienischen Regionen haben einen Inzidenzwert von unter 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Die inzwischen zügig fortschreitende Impfkampagne soll Ende Juli zur sogenannten Herdenimmunität führen, wenn rund 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sind.

    Vielleicht bald nicht mehr menschenleer: die Rialtobrücke in Venedig.
    Vielleicht bald nicht mehr menschenleer: die Rialtobrücke in Venedig. Foto: Anteo Marinoni, dpa

    In der Region Venetien werden die Bewohner nun sogar in Betrieben geimpft. Gouverneur Luca Zaia stellte bei ausreichendem Vorrat an Impfungen sogar in Aussicht, dass Touristen sich in der Region impfen lassen könnten. Eine Spritz-Tour an den Garda-See? Zum Aperitif, Kurz-Urlaub und zur Covid-Immunisierung? Noch handelt es sich dabei um von monatelanger Italien-Entbehrung gespeiste Fantasien.

    Im Hotel Galvani, am Ostufer des Garda-Sees, kann man die Gäste aus dem Norden kaum erwarten. „Wir sind bereit und warten mit offenen Armen“, sagt Federico Galvani, Sohn des Inhabers. Für die Hochsaison und den Herbst laufen die Reservierungen gut. Über Pfingsten hingegen seien noch viele Zimmer zu haben.

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