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"Unwort des Jahres 2018": "Anti-Abschiebe-Industrie" ist das "Unwort des Jahres"

"Unwort des Jahres 2018"

"Anti-Abschiebe-Industrie" ist das "Unwort des Jahres"

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    Das "Unwort des Jahres 2018" ist gefunden: Es lautet "Anti-Abschiebe-Industrie".
    Das "Unwort des Jahres 2018" ist gefunden: Es lautet "Anti-Abschiebe-Industrie". Foto: Stephan Jansen, dpa

    "Anti-Abschiebe-Industrie" ist das "Unwort des Jahres". Das gab die Sprecherin einer unabhängigen und sprachkritischen Jury, die Linguistik-Professorin Nina Janich, am Dienstag in Darmstadt bekannt.

    "Anti-Abschiebe-Industrie": Dobrindt hatte den Begriff geprägt

    Der CSU-Politiker Alexander Dobrindt hatte den Begriff in einem Interview im Mai genutzt. Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag hatte Klagen gegen die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber als Sabotage des Rechtsstaats bezeichnet und von einer "Anti-Abschiebe-Industrie" gesprochen.

    Janich sagte, eine solche Äußerung von einem wichtigen Politiker einer Regierungspartei zeige, "wie sich der politische Diskurs sprachlich und in der Sache nach rechts verschoben hat und sich damit auch die Sagbarkeitsregeln in unserer Demokratie auf bedenkliche Weise verändern."

    508 verschiedene Begriffe waren als Vorschläge für das Unwort des Jahres eingegangen. Nur etwa 60 davon entsprachen aber überhaupt den Kriterien der sprachkritischen Aktion, wie Janich sagte. Knapp 15 Wörter habe die Jury in die engere Wahl einbezogen.

    Unwort des Jahres 2018: "Asyltourismus" und "Vogelschiss" häufige Vorschläge

    Unter den häufigsten Einsendungen waren diesmal der von CSU-Politiker Markus Söder benutzte Begriff "Asyltourismus" sowie der vom AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland verwendete "Vogelschiss". Beim Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation hatte Gauland gesagt: "Hitler und die Nazis sind nur ein

    Vor einem Jahr war "Alternative Fakten" zum "Unwort des Jahres" bestimmt worden.

    "Unwörter des Jahres" von 2010 bis 2017


     (dpa/AZ)

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