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Unwetter in Baden-Württemberg: Drei Menschen sterben - viele Millionen Schäden

Unwetter in Baden-Württemberg

Drei Menschen sterben - viele Millionen Schäden

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    Drei Menschen sterben - viele Millionen Schäden
    Drei Menschen sterben - viele Millionen Schäden Foto: gbid

    Jungingen (dpa) - Unwetter-Katastrophe in Baden-Württemberg: Bei schweren Überschwemmungen im Zollernalbkreis südlich von Stuttgart sind in der Nacht zum Dienstag drei Frauen ertrunken.

    Nach Polizeiangaben wurde eine Frau in Jungingen in ihrem Auto von den Fluten weggerissen worden und getötet. Ihre Beifahrerin galt zunächst als vermisst, wurde aber am Morgen ebenfalls tot aufgefunden. In Hechingen überraschten die Wassermassen eine Bewohnerin im Keller ihres Hauses; sie ertrank.

    In Oberschwaben wurde ein Lokführer lebensgefährlich verletzt, als der Zug gegen umgestürzte Bäume prallte. Der Zustand des Mannes sei kritisch, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Elf Menschen kamen nach Angaben des Landratsamtes in Balingen mit Verletzungen ins Krankenhaus. Insgesamt seien mehrere hundert Menschen in Sicherheit gebracht worden, sagte Landrat Günther-Martin Pauli (CDU). "Viele konnten bei Nachbarn unterkommen oder bereits wieder in ihre Häuser zurückkehren."

    Allein in Jungingen entstanden nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters Alexander Pick Schäden in zweistelliger Millionenhöhe. In dem Ort mit 1500 Einwohnern seien rund 1000 Menschen betroffen. In Schulen und Turnhallen der Region wurden Notunterkünfte eingerichtet. Am Dienstagmorgen waren noch mehrere hundert Helfer damit beschäftigt, Keller leerzupumpen und Straßen frei zu räumen. Jungingen und das gleichfalls überschwemmte Hechingen liegen beide an der Starzel, einem etwa 30 Kilometer langen Nebenfluss des Neckar.

    Autos wurden in der Nacht weggespült, Straßen überflutet und Häuser drohten einzustürzen. Auf der Bundesstraße 32 stand das Wasser zeitweise so hoch, dass selbst die Rettungskräfte nicht durchkamen. Einige Orte hatten zeitweise keinen Strom. Am Dienstagmorgen sanken die Wasserpegel, alle Durchgangsstraßen waren wieder befahrbar.

    Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech (CDU) stellte finanzielle Hilfen für Betroffene in Aussicht gestellt. Er werde sich im Ministerrat dafür einsetzen, sagte Rech in Balingen. Er lobte die Arbeit der Einsatzkräfte. "Man kann schon sagen, dass ein Unwetter mit dieser Wucht und diesem Ausmaß nicht vorhergesehen werden konnte."

    In Absprache mit dem Deutschen Wetterdienst gab es gegen 17.00 Uhr eine Gefahrenmeldung über den Rundfunk. Um 18.28 Uhr habe der Deutsche Wetterdienst dann eine lokale Entwarnung gegeben, die aber nur für Balingen gegolten habe, hieß es bei einer Pressekonferenz des Krisenstabs in der Kreisstadt Balingen.

    Nach Angaben von Landrat Pauli müssen mehrere Brücken repariert werden. Zudem müsse der Hochwasserschutz in der Region verbessert werden. Teile von Hechingen waren zuletzt im Juni 2007 überschwemmt worden. Der Referatsleiter

    Feuerwehren aus Stuttgart, Karlsruhe, Reutlingen und anderen Städten wurden zur Verstärkung in die Unwetter-Region geschickt. Auch Taucher seien in Alarmbereitschaft, teilte das Innenministerium in Stuttgart mit. Innenminister Rech wollte sich am Dienstag selbst ein Bild von der Lage machen.

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