Eines steht schon fest: "Unser Star für Oslo" wird eine 18-jährige Schülerin sein - Jennifer Braun oder Lena Meyer-Landrut. Und noch etwas darf als sicher gelten: Damit repräsentiert am 29. Mai ein würdiger Vertreter Deutschland im Finale des Eurovision Song Contest.
Das findet nicht nur Adel Tawil, Sänger des Pop-Duos Ich + Ich. "Lena und Jennifer bieten beide eine hohe Qualität", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Das war in den vergangenen Jahren nicht oft der Fall. Der Song Contest geriet für die Deutschen in schöner Regelmäßigkeit zur Nullnummer. "Germany, zero points."
Eine Parade der Peinlichkeiten. Sowohl Jennifer als auch Lena könnten das vergessen machen, selbst wenn eine von ihnen mit leeren Händen vom traditionsreichen Gesangswettbewerb, der in diesem Jahr in Oslo veranstaltet wird, zurückkehren sollte.
Vor einigen Monaten war das nicht abzusehen gewesen. Denn was haben sie getönt, die Verantwortlichen bei ARD und ProSieben: Von einer "nationalen Aufgabe" sprachen sie - mancher mit einem Augenzwinkern, mancher todernst.
Von der "ungewöhnlichsten Allianz in der Geschichte des Fernsehens" redeten sie und von einem ambitionierten Ziel, einem Platz unter den besten Zehn im Eurovision-Song-Contest-Finale. Wenige mochten daran glauben, zu ruiniert war der Ruf des Song Contest und der deutschen Auswahlsendungen.
Die Not führte zu einer in der Tat außergewöhnlichen Kooperation zwischen ProSieben-Moderator Stefan Raab und der ARD. Gemeinsam suchen sie seit Wochen in mehreren Castingshows den deutschen Teilnehmer, heute fällt die Entscheidung. Im Unterschied zu früher konzentrieren sie sich auf das Wesentliche - talentierte Musiker.
Jennifer oder Lena also? Adel Tawil erlebte sie in der "Unser Star für Oslo"-Sendung vom 5. März live. Neben Stefan Raab bewertete er ihre Leistungen als Jury-Mitglied. Sein Tipp: "Ich denke mal, Lena wird es. Lena polarisiert einfach am allerstärksten. Sie ist als Künstlerin bereits sehr eigenständig und besitzt ein klares Profil. Dabei hat Jenny definitiv die technisch bessere Stimme. Es wird bestimmt sehr, sehr knapp." Von Daniel Wirsching