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Unglück: Flugzeug stürzt kurz vor der Landung ab: Alle Insassen tot

Unglück

Flugzeug stürzt kurz vor der Landung ab: Alle Insassen tot

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    Flugzeug stürzt kurz vor der Landung ab: Alle Insassen tot
    Flugzeug stürzt kurz vor der Landung ab: Alle Insassen tot

    Istanbul (dpa) - Beim Absturz eines Charterflugzeugs in der Türkei sind am Freitag alle 57 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Das Flugzeug sei beim Landeanflug auf den Flughafen von Isparta im Südwesten des Landes plötzlich von den Radarschirmen verschwunden, teilte die private Fluggesellschaft Atlasjet mit.

    Die Rettungsteams mussten für die Bergung der Opfer ein unwegsames Berggebiet durchkämmen, das etwa zwölf Kilometer vom Flughafen entfernt liegt. Unter den Toten waren keine ausländischen Touristen.

    Die Besatzung der Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-83 habe keine technischen Probleme gemeldet, teilte die Fluggesellschaft mit. Das Wetter sei gut gewesen. Zur Klärung der Absturzursache müsse nun die Blackbox der Maschine ausgewertet werden, die in den Trümmer gefunden wurde. Rettungshelfer entdeckten auch die Leiche eines Babys, das zunächst nicht in der Liste der Passagiere aufgetaucht war. Am Nachmittag waren alle Leichen geborgen.

    Aufklärer der türkischen Luftwaffe hatten die Trümmer der Maschine am Morgen in der Nähe eines Dorfes ausgemacht. "Wir haben die Absturzstelle mit dem Hubschrauber erreicht. Niemand kann mehr gerettet werden", sagte der Geschäftsführer von Atlasjet, Tuncay Doganer. An Bord waren 50 Fluggäste und sieben Besatzungsmitglieder.

    Atlasjet International Airways wurde im März 2001 durch die Öger Holding als nationale und internationale Charterfluggesellschaft gegründet und 2006 vollständig von der türkischen Tourismusgruppe ETS übernommen. Für den Flug am Freitag von Istanbul nach Isparta hatte die Gesellschaft eine Maschine der türkischen Gesellschaft World Focus Airlines gemietet.

    Beim Landeanflug der türkischen Chartermaschine Atlasjet KK 4203 deutet am Freitag noch nichts auf eine tödliche Katastrophe hin. "Isparta Tower, wir halten Kurs auf die Landebahn", funkt der Pilot noch um 1.36 Uhr Ortszeit in üblicher Routine. Da sieht er schon die Lichter der Piste. "Verstanden, Atlasjet. Setzen Sie das Landemanöver fort", antwortet der Suleyman-Demirel-Flughafen.

    Danach Stille. Die Maschine verschwindet vom Radarschirm. Die Sorge wächst mit jedem Moment und wird noch vor Einbruch der Morgendämmerung zur traurigen Gewissheit. Mehrere Stunden nach dem Absturz machen Militäraufklärer im Südwesten der Türkei etwa zwölf Kilometer vom Flughafen entfernt die Trümmer der Maschine aus, die mit 57 Menschen an Bord in Istanbul gestartet war.

    Es gebe keine Überlebenden, sagt der Geschäftsführer von Atlasjet, Tuncay Doganer. "Wir haben die Absturzstelle mit dem Hubschrauber erreicht. Niemand kann mehr gerettet werden." Für den Absturz hat er keine Erklärung. Die Besatzung der Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-83 habe keine Hinweise auf technische Probleme gegeben. Auch das Wetter sei nicht problematisch gewesen.

    Der Gouverneur von Isparta, Semsettin Uzun, sagt, die Armee habe das Wrack auf einem 1800 Meter hohen Berg gefunden. Das Gelände ist unwegsam. Reporter berichten, das Wrack sei bei dem Aufschlag in mehrere Teile zerbrochen. Leichen und Gepäckstücke seien über ein größeres Gebiet verteilt, manche der Toten noch angeschnallt in ihren Sitzen. Verzweifelte Angehörige versuchen am Freitag, an die Absturzstelle zu gelangen, wo Rettungsdienste die Leichen bergen. Halb abwehrend, halb tröstend halten Soldaten die Trauernden aber zurück.

    Atlasjet bedient den Markt billiger Flüge innerhalb der Türkei, aber auch international. Berichte über mangelnde Sicherheit oder Schluderei gab es in den vergangenen Jahren nicht.

    Im Sommer dieses Jahres wurde eine Maschine der Gesellschaft mit 140 Menschen an Bord von Nordzypern nach Antalya entführt. Ursprünglich hatten die Kidnapper, die behaupteten, zur islamistischen Terrororganisation El Kaida zu gehören, eine Landung in Teheran erzwingen wollen.

    Im Februar 2006 war eine Maschine auf dem Flug von Antalya nach Dresden nach Problemen mit dem Bordcomputer unplanmäßig in Budapest gelandet. Im Februar des Vorjahres kam ein Flugzeug auf dem verschneiten Flughafen von Istanbul von der Landebahn ab und blieb stecken. Die 150 Passagiere kamen mit dem Schrecken davon.

    Die an diesem Freitag für den Flug nach Isparta eingesetzte Maschine war von der Gesellschaft World Focus Airlines gemietet. Erst nach einer Auswertung der Blackbox könne der Absturz aufgeklärt werden, sagen Luftfahrtexperten. Womöglich hat der Pilot noch eine Notlandung auf dem Gipfel des Berges versucht - erfolglos.

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