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Altkanzler: Unfassbar: Helmut Schmidt hat mit dem Rauchen aufgehört

Altkanzler

Unfassbar: Helmut Schmidt hat mit dem Rauchen aufgehört

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    Gewohntes Bild: Helmut Schmidt mit Zigarette. Doch damit soll jetzt Schluss sein.
    Gewohntes Bild: Helmut Schmidt mit Zigarette. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Foto: Ralf Hirschberger/Archiv (dpa)

    Es gibt Fragen, über die braucht man nicht zu diskutieren. Zum Beispiel die Frage, ob das Rauchverbot auch für Helmut Schmidt gilt. Natürlich nicht! Wo der Altkanzler auch hinkommt, werden eingestaubte Aschenbecher aus der untersten Schublade hervorgekramt und Rauchmelder vorsorglich abgeschaltet. Schließlich weiß jeder, dass der alte Herr ohne Qualmerei ganz schön grantig werden kann.

    Sandra Maischberger hat es neulich mal wieder versucht und Schmidt eine E-Zigarette angeboten. „Warum soll ich Dummheiten machen?“, konterte er lapidar. Probiert hat er das Ding trotzdem – mit mächtig missmutiger Miene.

    Helmut Schmidt ist auf Nikotinpflaster umgestiegen

    So schien die Kippe im Mundwinkel also eine ewige Konstante in seinem Leben, des großen Politikers, zu bleiben – und in unserem sowieso. Doch jetzt das: Mit 96 Jahren hat Helmut Schmidt doch noch mit dem Rauchen aufgehört – der Mann, der einst auf die Frage, wie man in so hohem Alter noch arbeiten könne, zur Antwort gab: „Willen braucht man. Und Zigaretten.“

    Das ist Helmut Schmidt

    Helmut Heinrich Waldemar Schmidt wird am 23. Dezember 1918 in Hamburg geboren.

    Er macht im März 1937 sein Abitur und leistet danach seinen Wehrdienst in der Flakartillerie ab.

    Von 1941 bis 1945 dient Schmidt an Ost- und Westfront, gerät danach für rund vier Monate in Kriegsgefangenschaft.

    1949 beendet Schmidt sein Studium der Volkswirtschaftslehre.

    Schon 1945 tritt er der SPD bei, für die er von 1953-1962 und von 1965-1987 Mitglied im deutschen Bundestag ist.

    1961 wird Schmidt Mitglied im Hamburger Senat, 1969 zum Bundesverteidigungsminister ernannt.

    Als Nachfolger Willy Brandts wird er schließlich am 16. Mai 1974 zum fünften Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ernannt.

    1982 wird Helmut Schmidt nach einem konstruktivem Misstrauensvotum von Helmut Kohl als Bundeskanzler abgelöst.

    Schmidt gilt während seiner Karriere aufgrund seines Redetalents und Sachverstandes als Paradebeispiel des Berufspolitikers.

    Auch heute genießt Schmidt in der Öffentlichkeit noch hohes Ansehen und seine politische Meinung hat immer noch Gewicht.

    Nach einer Operation und mehreren Tagen auf der Intensivstation sind ihm nur Nikotinpflaster geblieben. Und uns die Erkenntnis, dass es keine endgültigen Wahrheiten im Leben gibt.

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