Bereits seit 2012 begibt sich das Team um den Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff auf Spurensuche, um Missstände in verschiedenen Bereichen aufzudecken. Am Montagabend zeigte RTL eine weitere Reportage. Dabei ging es um Missstände in verschiedenen deutschen psychiatrischen Einrichtungen.
Undercover: Team Wallraff besucht Psychiatrien
Das Thema, mit dem sich die gestrige Episode der Enthüllungsreportagen von Günter Wallraff beschäftigte, blieb bis kurz vor der Ausstrahlung unbekannt. Wie immer wurde dieses vom Sender erst kurz vor der Ausstrahlung veröffentlicht. In den letzten Jahren hatten die Betroffenen immer wieder rechtliche Schritte eingeleitet, um die Ausstrahlung vorab zu verhindern - so auch bei der Sendung vom Montag. Bislang sei noch nie so viel von den Betroffenen unternommen worden, um die Ausstrahlung der Sendung zu verhindern, wie RTLbereits vorab auf Facebook mitteilte.
Für die gestrige Reportage begab sich Wallfraffs Team in verschiedene psychiatrische Einrichtungen in Frankfurt (Psychiatrie im Klinikum Frankfurt Höchst), Stuttgart (Furtbach-Krankenhaus), Berlin (Vivantes Klinikum Spandau) und in die Eifel (Case Projekt, Jugendhilfeeinrichtung in Wanderath).
Team Wallraff beobachtet Medikamentengabe und Fixierungen gegen den Willen der Patienten
Bei den Recherchen vor Ort stieß das Team auf gravierende Missstände im Umgang mit Patienten. In zahlreichen Fällen wurden Medikamente heimlich und gegen den Willen der Patienten verabreicht. Außerdem wurden die Journalisten Zeugen fragwürdiger Disziplinarmaßnahmen. So mussten Patienten immer wieder auf dem Gang schlafen, bekamen keine ausgewogene Mahlzeit und wurden fixiert. Als „schockierend und unqualifiziert“ bezeichnete der Experte Dr. Edelhard Thomas, Kinder- und Jugendpsychologe, die Zustände in den Einrichtungen.
Doch es geht auch anders: Gegen Ende zeigte das Team Wallraff, dass es auch vorbildliche Einrichtungen gibt - etwa das St. Marien Hospital in Wanne-Eickel. Hier gibt es Beschäftigungsprogramme, Gespräche und vor allem einen respekt- und würdevollen Umgang mit den Patienten. (AZ)