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Umstrittene Reform: Ab jetzt ist Kiffen in Kanada erlaubt

Umstrittene Reform

Ab jetzt ist Kiffen in Kanada erlaubt

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    Kanadas Flagge – hier in ironisierter Version.
    Kanadas Flagge – hier in ironisierter Version. Foto: stock.adobe.com

    In Kanada können Erwachsene seit Mittwoch legal Marihuana kaufen und konsumieren. Neufundland war aufgrund seiner Zeitzone die erste Provinz, in der

    Sie harrten trotz Kälte aus. Als um 23.30 Uhr die Tür des Geschäfts geöffnet wurde, füllte sich der Laden sehr schnell. Um 0.01 Uhr überreichte Canopy-Chef Bruce Linton, der eigens aus Ottawa nach Neufundland gekommen war, das erste Päckchen legal verkauften Freizeit-Marihuanas an Ian Power und Nikki Rose. „Es war mein Traum, der Erste zu sein, der das erste legale Gramm Cannabis in Kanada kauft“, sagte Powers.

    Warum Kanada Cannabis legalisiert

    Kanada ist das erste große Industrieland, das Cannabis und das Cannabisprodukt Marihuana als Freizeitdroge legalisiert. Bisher ist nur Uruguay diesen Schritt gegangen. In den USA haben mehrere Bundesstaaten Marihuana legalisiert, nach dem Bundesgesetz aber ist die Droge weiter illegal. Der Konsum von Cannabis aus medizinischen Gründen war in Kanada 2001 legalisiert worden. Nun gilt dies – mit Alters- und Mengenbeschränkungen – auch für Marihuana als Freizeitdroge, das „recreational marihuana“. Die liberale Partei hatte dies im Wahlkampf 2015 versprochen. Nun hat die Regierung von Premierminister Justin Trudeau dieses Versprechen umgesetzt. Begründet wird die Neuausrichtung der Drogenpolitik mit Gesundheitsschutz und öffentlicher Sicherheit. Die Regulierung von Anbau und Verkauf soll einerseits bewirken, dass Cannabis nicht in die Hände von Jugendlichen kommt, andererseits soll der illegale Markt ausgetrocknet werden. Ob die Legalisierung von Marihuana ein Erfolg wird, wird nach Einschätzung von Beobachtern sehr stark davon abhängen, ob es gelingen wird, den Schwarzmarkt auszuschalten.

    Legalisierung von Cannabis geht mit Aufklärungskampagnen einher

    Der Grammpreis soll im legalen Handel zwischen sieben und zehn kanadischen Dollar liegen. Nach Angaben des kanadischen Rundfunks CBC kann auf dem Schwarzmarkt Cannabis zu einem niedrigeren Preis gekauft werden. Erwartet wird zudem, dass vorerst das Angebot an Cannabis auf dem legalen Markt nicht die Nachfrage decken kann, sodass Konsumenten weiter den Schwarzmarkt nutzen könnten.

    Die Legalisierung geht mit intensiven Aufklärungskampagnen einher, die vor den Gesundheitsgefahren vor allem für Jugendliche warnen. Nach Angaben der Regierung hat Kanada weltweit eine der höchsten Raten an Cannabis-Konsum junger Menschen. 2015 konsumierten 21 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren sowie 30 Prozent der 20- bis 24-jährigen Marihuana.

    Auswirkungen von häufigem Cannabis-Konsum

    Früh einsetzender, häufiger Cannabis-Konsum kann die Entwicklung des jungen Gehirns beeinträchtigen, zu mentalen Problemen wie Depression und Abhängigkeiten führen. Und er kann, ähnlich wie Tabak, Lungen schädigen. Auf diese Gesundheitsgefahren wiesen am Vorabend der Legalisierung Mediziner erneut hin. Ein Schwerpunkt ist die Warnung vor Autofahren unter Drogeneinfluss. Durch Anzeigen in Zeitungen, Rundfunk und in den sozialen Medien mahnt die Regierung: „Don´t drive high.“ Die Polizei ist in den vergangenen Monaten geschult worden, Drogenkonsum bei Autofahrern zu erkennen.

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