In dem Kompetenzzentrum werde künftig Anatomie vermittelt, die Technik der Plastination spiele nur eine Nebenrolle, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. So seien Kurse für Schüler, Studenten, Physiotherapeuten und Mediziner vorgesehen. Die Plastination ist ein spezielles Verfahren zur Konservierung von Leichen und Körperteilen.
Die neue Ausstellung bestehe aus den drei Bereichen Geschichte der Anatomie, Anatomisches Lehrzentrum und einem Verkaufsraum für Plastinate. Der Besuch des Plastinariums sei künftig nur in Gruppen möglich, so dass Einzelbesucher sich vorher anmelden müssten. In der Werkstatt des Plastinariums werden auch mit Silikon gefüllte Leichen präpariert und in dünne Körperscheiben zerschnitten.
"Sicher ist, dass Ende März im Zoo im saarländischen Neunkirchen der plastinierte Elefant, eine wirkliche Weltsensation, erstmals gezeigt wird", sagte von Hagens. Er hatte zuletzt im Dezember mit der Zurschaustellung von zwei toten Eishockeyspielern mit Muskeln, Knochen und inneren Organen in Autohäusern im sächsischen Weißwasser und in Cottbus-Gallinchen für Kritik gesorgt. Plastinierte Giraffen zeigt von Hagens bereits in Ausstellungen in Köln und Zürich.
Im vergangenen Jahr sorgte der Plastinator in Augsburg für Gesprächssttoff. Bei der moralischen Frage, ob Sex-Plastinate ausgestellt werden dürfen, geriet er mit Augsburgs Obebürgermeister Kurt Gribel zusammen. Der verhängte kurzerhand ein Verbot.
Derzeit beschäftige die Gubener Plastinate GmbH 180 Mitarbeiter, sagte von Hagens. Das Unternehmen hatte im Herbst 2008 die Hälfte der damals 128 Beschäftigten entlassen, weil die Arbeitserlaubnis für chinesische Experten nicht verlängert worden war. (dpa/AZ)