Bei der Studie waren online 1165 Menschen zwischen zwölf und 17 Jahren sowie 36 Heranwachsende von acht bis 15 Jahren befragt worden. Ergebnis: "Kinder und Jugendliche finden die Sprüche von Dieter Bohlen teilweise zwar lustig, sie reagieren aber sehr sensibel auf seine Beleidigungen und lehnen diese fast durchwegs ab". Die Studie wurde von der Arbeitsgemeinschaft Kindheit, Jugend und neue Medien (AKJM) durchgeführt und am Mittwoch veröffentlicht. Dabei fällt vor allem auf, dass auch klassische Leistungsprinzipien beim Anschauen von "Deutschland sucht den Superstar" oder "Germany's next Topmodel" eine Rolle spielen.
Satt beleidigender Kommentare wünschen sich die Befragten konstruktive Kritik der Jury und eine konkrete Hilfestellung für die Kandidaten. Die Shows würden Vorlagen für Mode, Stil und Auftreten liefern und Schönheitsideale vermitteln. Letzteres sei problematisch. Nicht wenige Zuschauerinnen haben "dünn sein" nämlich als erstrebenswertes Ideal verinnerlicht. Doch ein sexualisiertes Auftreten von Kandidatinnen und Kandidaten lehnen die Zuschauerinnen häufig ab.
Überhaupt sind dem jungen Publikum die Kandidaten wichtiger als die Jurymitglieder. "Sie (die Kandidaten, Erg. d. Red.) werden aus einer gleichberechtigten Perspektive auf Augenhöhe bewertet und mit dem eigenen Selbstbild verglichen", folgert die Arbeitsgemeinschaft aus den Befragungen im Auftrag des Vereins Freiwillige Selbstkontrolle (FSF).
Ein weiteres, "eher überraschendes Ergebnis der Studie" sei, dass klassische Leistungsprinzipien wie "Disziplin", "Üben", oder "Kritik annehmen" im Leben Heranwachsender eine nicht unerhebliche Rolle spielten. dpa