Experten sehen in Kaltlufttropfen Ursache für Starkregen in Frankreich
In Frankreich haben schwere Regenfälle zu Überschwemmungen geführt. Experten des Deutschen Wetterdienstes haben jetzt den Kaltlufttropfen als Ursache ausgemacht.
Ein sogenannter Kaltlufttropfen hat nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die starken Regenfälle in Frankreich ausgelöst. "Das ist ein besonders in der Höhe ausgeprägtes Tiefdruckgebiet", sagte DWD-Meteorologe Simon Trippler am Sonntag in Offenbach. Der Kaltlufttropfen habe ermöglicht, dass sich mit der feuchten Luft über dem Mittelmeer Wolken bilden konnten, bis es zu sehr starken Regenfällen kam. In Cannes seien etwa 195 Liter pro Quadratmeter in zwölf Stunden gefallen.
"Nichts Ungewöhnliches" im Mittelmeerraum
"Für den Herbst und den Mittelmeerraum ist das nicht ungewöhnlich", sagte Trippler. Die Konstellation aus warmer Luft am Boden - durch das noch sehr warme Meer - und kalter Luft in den Höhen begünstige diese Wolkenbildung. Trippler schätzte, dass es pro Herbst mehrere Fälle solcher "Medicanes" - besondere Stürme im Mittelmeerraum - gibt. Zu der "ungewöhnlichen Häufung von Todesfällen" sei es vermutlich gekommen, weil einige ihr Auto retten wollten. Die geteerten Straßen verhinderten das Abfließen.
Von Frankreich ziehe der Kaltlufttropfen Richtung Süddeutschland, sagte der Wetterexperte. In Deutschland werde es aber nicht so heftig, "weil eben keine feuchten Luftmassen vom Meer mit einbezogen werden". dpa
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