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Übergriffe: Horror-Clown: So erklärt ein Psychologe das Phänomen

Übergriffe

Horror-Clown: So erklärt ein Psychologe das Phänomen

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    «Grusel-Clowns» machen sich einen schlechten Spaß daraus, andere Menschen zu erschrecken.
    «Grusel-Clowns» machen sich einen schlechten Spaß daraus, andere Menschen zu erschrecken. Foto: Erik S. Lesser/Illustration (dpa)

    Horror-Clowns haben auch Deutschland erreicht. Nachdem vor allem in den USA verkleidete Menschen Passanten verfolgt und angegriffen haben, gab es auch hier immer wieder Zwischenfälle. Jens Hoffmann, Leiter des Instituts Psychologie und Bedrohungsmanagement, sagt zu dem Phänomen: "Das Erschrecken hat eine lange Tradition, besonders zu Halloween. Das hat sich nun verselbstständigt, da gibt es einen großen Nachahmungseffekt."

    Horror-Clown: "Für viele ist das ein Spaß"

    In Deutschland gab es in den vergangenen Tagen immer wieder Attacken durch Horror-Clowns, bei dem die Täter in bedrohlichen Kostümen Passanten erschreckt oder sogar attackiert haben.

    Im Gelsenkirchen griff ein Horror-Clown einen 33-Jährigen mit einem Messer an und verletzte ihn leicht. Auch in anderen Städten gab es Zwischenfälle. Dazu kommt, dass über soziale Netzwerke wie Facebook auch oft Fake-Videos verbreitet werden, die zusätzlich für Panik sorgen.

    "Für viele ist das ein Spaß, einige wenige scheinen aber eine sadistische Motivation zu haben, wenn man sich die Aggressivität einiger Taten anschaut", sagt Psychologe Hoffmann. Dabei werde ein Trend aufgegriffen, der durch Filme geprägt wurde: "Figuren, die als kulturell niedlich gelten, werden zu Horror-Wesen stilisiert. Auch in Filmen wird mit solchen Figuren immer wieder gearbeitet."

    Oliver Malchow, Chef der Gewerkschaft der Polizei, verurteilt diese Übergriffe durch Horror-Clowns. Das seien schwerste Übergriffe, die alles andere als komisch seien.

    In den USA gibt es schon länger Horror-Clowns

    In den USA fing der Trend der Horror-Clowns schon vor Jahren an. Zurzeit gibt es dort eine neue Welle von Übergriffen.

    Dabei landen oft Videos der Taten im Internet. Die Verbreitung in den sozialen Netzwerken und die Berichterstattung der Medien mache das Phänomen "Horror-Clown" noch bekannter, sagt der Psychologe Hoffmann. Er rechnet damit, dass der Trend bald wieder nachlässt - wie oft bei Phänomenen, die sich über das Internet verbreiten. dpa/AZ

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