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Udo Lielischkies: Plötzlich auf Sendung: ARD-Reporter wird mit Raucherpause zum Star

Udo Lielischkies

Plötzlich auf Sendung: ARD-Reporter wird mit Raucherpause zum Star

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    In den letzten Zügen: Als Udo Lielischkies gerade nicht damit rechnet, wird er live aus Minsk zugeschaltet.
    In den letzten Zügen: Als Udo Lielischkies gerade nicht damit rechnet, wird er live aus Minsk zugeschaltet. Foto: ARD/Mediathek (Screenshot)

    Ja, ja. Es war eine Riesenleistung von Frau Merkel. 17 Stunden lang mit Putin verhandeln – kein Spaß, schon klar. Aber die Kanzlerin ist nicht die einzige, die sich wach halten musste. Wer denkt zum Beispiel an Udo Lielischkies? Der Mann ist ARD-Korrespondent und wartet stundenlang vor der Tür – auf ein Ergebnis und darauf, dass er endlich was gefragt wird. Völlig übernächtigt zündet er sich eine Zigarette an, nimmt einen tiefen Zug – und ist plötzlich live auf Sendung.

    Und das ist dann der Moment, in dem man den echten Profi erkennt. Kein hektisches Gehampel oder so. Nein, cool wie die frostige Nacht von Minsk lässt er die rechte Hand mitsamt der glimmenden Kippe aus dem Bild sinken und die Zigarette so eiskalt fallen wie Putin einen Verräter. In einem kühlen Hauch bläst er den letzten Rauch aus dem Mundwinkel – und fängt an zu sprechen.

    Udo Lielischkies wird mit seiner Raucherpause zum Internet-Star

    Wir fühlen uns erinnert an Szenen auf dem Pausenhof, wenn der Lehrer unerwartet in der inoffiziellen Raucherecke bei den Fahrradständern auftauchte. Oder an Talkshows aus den Anfängen des schwarz-weißen Fernsehens. Als Politiker noch vor laufenden Kameras völlig selbstverständlich päckchenweise Tabak vernichteten und man die Gäste hinter nikotinhaltigen Nebelwänden nur noch an der rauchigen Stimme erkannte. Ach, was waren das für Zeiten, als politische Korrektheit noch als Sache für Weicheier galt. Und wie müssen diese Leute gerochen haben, wenn sie nach Hause kamen. Egal.

    Udo Lielischkies jedenfalls wird mit seiner kuriosen Raucherpause innerhalb weniger Stunden zum Internet-Star. Seine Kollegen vom NDR-Satiremagazin „Extra 3“ veröffentlichen den kurzen Filmausschnitt in Anspielung auf ein Lied von Reinhard Mey mit dem Kommentar „Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette“ auf Facebook. Mehr als 100000 Nutzer schauen sich die Szene an. Die meisten finden den Auftritt des 61-jährigen Journalisten großartig, weil er so wunderbar menschlich ist. Dass die Sendung, in der er sich die Zigarette anzündet, dann auch noch ausgerechnet „Brennpunkt“ heißt? Natürlich reiner Zufall!

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