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USA: Nach Trump-Cäsar-Vergleich: Geheimdienst ermittelte wohl gegen US-Komiker

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Nach Trump-Cäsar-Vergleich: Geheimdienst ermittelte wohl gegen US-Komiker

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    Was Donald Trump selbst über den Witz denkt, ist nicht bekannt.
    Was Donald Trump selbst über den Witz denkt, ist nicht bekannt. Foto: Chris Carlson, dpa

    Die Hofnarren des Mittelalters und der frühen Neuzeit lebten gefährlich. Zwar war ihnen vieles erlaubt. Sie durften ihre Herrscher nachäffen, veralbern und kritisieren. Aber die Narrenfreiheit hatte Grenzen. So soll Caillotte - Hofnarr von Ludwig XI. - eine Kritik an seinem König mit dem Leben bezahlt haben.

    Heute ist das Berufsrisiko geringer. Nichtsdestotrotz können Witze auf Kosten der Herrschenden weiterhin ernste Konsequenzen haben. Das musste kürzlich der US-Komiker John Mulaney erfahren. Vergangene Woche erzählte er im Interview mit dem Talkshow-Host Jimmy Kimmel, der amerikanische Geheimdienst habe gegen ihn ermittelt.

    John Mulaney verglich bei „Saturday Night Live“ Cäsars Ermordung mit Trump

    Der 38-Jährige arbeitet als Autor für verschiedene Comedy-Shows und ist mit seinem Stand-Up-Programm unter anderem auf Netflix zu sehen. Im Februar hatte Mulaney in der Satiresendung „Saturday Night Live“ folgenden Witz erzählt: „Julius Cäsar hat das Schaltjahr erfunden, um den Kalender zu korrigieren. Eine andere Sache die Cäsar passierte: Er war so ein mächtiger Spinner, dass die Senatoren sich Messer geholt haben, um ihn abzustechen. Das wäre interessant, wenn wir das in die Gegenwart holen würden.“

    Daraufhin habe der Secret Service angefangen gegen ihn zu ermitteln. „Sie haben mich untersucht. Ich glaube, sie haben wegen des Witzes eine Akte über mich eröffnet“, sagte Mulaney.

    Mulaney macht sich seit 13 Jahren über Trump lustig

    Die Beamten seien jedoch nett zu ihm gewesen. „Sie haben mich dann noch gefragt, ob da was anderes sei, was sie über mich wissen müssten, ob ich jemals ein Pamphlet oder Manifest gegen Trump geschrieben hätte.“ Worauf Mulaney nach eigenen Angaben erwidert habe, er sei viel zu faul, um ein ganzes Manifest zu verfassen. Allerdings mache er sich seit 13 Jahren über Donald Trump lustig.

    Mulaney selbst scheint sich keine Sorgen zu machen. "Bin ich begeistert darüber, dass eine Akte über mich geöffnet wurde? Absolut. Hat es mir in dem Moment gefallen? Nicht unbedingt.“ Inzwischen seien die Ermittlungen eingestellt, sagte er. Ganz so gefährlich wie zu Zeiten Ludwig XI. leben die modernen Hofnarren eben doch nicht mehr. (AZ)

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