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USA: Empörung über geplante Hinrichtung eines geistig Behinderten

USA

Empörung über geplante Hinrichtung eines geistig Behinderten

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    Warren Hill soll wegen Mordes hingerichtet werden. Er gilt als geistig behindert.
    Warren Hill soll wegen Mordes hingerichtet werden. Er gilt als geistig behindert. Foto: dpa

    Eigentlich verbietet die US-Verfassung die Hinrichtung geistig behinderter Menschen. Doch genau das ist nun im US-Bundesstaat Georgia geplant. Dem Afroamerikaner Warren Hill droht in wenigen Tagen die Giftspritze. Waren Hill, der zwei Menschen umgebracht hat,  ist offenbar geistig behindert.  Doch für den Bundesstaat Georgia ist der niedrige IQ des Mörders nicht Beweis genug.

    Hinrichtung eines geistig Behinderten

    Die bevorstehende Hinrichtung des anscheinend geistig behinderten Warren Hill sorgt für Empörung. Denn Warren Hill gilt mit einem IQ von knapp 70 als geistig behindert und dürfte deshalb nach der US-Verfassung eigentlich nicht hingerichtet werden. Ein Gericht in Georgia entschied jedoch, dass nicht alle Zweifel an der Geisteskrankheit des 52-Jährigen ausgeräumt seien. Am 18. Juli soll er per Giftspritze exekutiert werden.

    "Verfassungswidrige Hinrichtung"

    Hills Verständnis gleiche dem eines Sechstklässlers, sagte sein Anwalt Brian Kammer der Onlinezeitung "Huffington Post". Er habe "schwere Defizite". Die "New York Times" sprach in einem Kommentar von "verfassungswidrigen Hinrichtungen". Der Oberste Gerichtshof in Washington hatte bereits 2002 geurteilt, dass die Verfassung eine Hinrichtung von Menschen mit geistiger Behinderung verbietet. Georgia erkennt als einziger Bundesstaat die geistige Behinderung eines Angeklagten nur an, wenn sie ohne "berechtigte Zweifel" bewiesen wird.

    Versuch, Todesurteil gegen Hill abzuwenden

    Hills Anwalt hat mittlerweile einen letzten Versuch unternommen, das Todesurteil abzuwenden und beim Staat ein Gnadengesuch eingereicht. Die Chancen dafür sind laut Medienberichten aber sehr gering. Im vergangenen Jahrzehnt hat das Komitee die Strafe nur in vier von 27 Fällen herabgesetzt.

    Freundin erschossen, Mithäftling erschlagen

    Der Afroamerikaner hat bereits sein halbes Leben im Gefängnis verbracht. 1986 wurde Hill im Alter von 26 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem er seine Freundin erschossen hatte. 1991 landete er dann wegen einer weiteren Tötung in der Todeszelle: Hill hatte einen Mithäftling im Schlaf mit einem Nagelbrett erschlagen.

    Eine "unfaire und schwere Last", kommentierte die "New York Times" die Anforderungen in Georgia. Es sei sehr einfach für Experten, das System zu manipulieren. Laut der Organisation "Death Penalty Information Center" ist es in keinem anderen US-Staat so schwierig, eine geistige Behinderung zu beweisen.

    Georgia ist einer von 33 US-Bundesstaaten, die noch die Todesstrafe verhängen. Derzeit sitzen dort 100 Verurteilte in der Todeszelle. Bislang wurden insgesamt 52 Menschen exekutiert, vier davon im vergangenen Jahr. dpa/AZ

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