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US-Schauspieler: Prozess gegen Bill Cosby beginnt im Juni 2017

US-Schauspieler

Prozess gegen Bill Cosby beginnt im Juni 2017

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    Der Prozess gegen Bill Cosby soll im Juni 2017 beginnen.
    Der Prozess gegen Bill Cosby soll im Juni 2017 beginnen. Foto:  Tracie Van Auken (dpa)

    Auf Bill Cosby kommt ein Aufsehen erregender Prozess wegen sexuellen Missbrauchs zu. Am Dienstag legte der zuständige Richter in Montgomery im US-Bundesstaat Pennsylvania den 5. Juni 2017 als Prozessbeginn fest. Zuvor waren Bill Cosbys Anwälte mit dem Versuch gescheitert, das Verfahren abzuwenden. Sie kündigten weiteren Widerstand an.

    Im Prozess gegen TV-Legende Bill Cosby soll es um einen mutmaßlichen Missbrauchsfall aus dem Jahr 2004 gehen: Die Frau wirft Cosby vor, sie unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht zu haben. Die Anklage kündigte an, in dem Verfahren bis zu 13 weitere Frauen zu Wort kommen zu lassen, die ebenfalls von Cosby missbraucht worden sein sollen. Da diese Fälle verjährt sind, sollen sie als Zeuginnen angehört werden.

    Die Strategie von Bill Cosbys Anwälten

    Zu erwarten wären bei einem solchen Verfahrensverlauf massive öffentliche Anschuldigungen, die das ohnehin schon angeschlagene Image des 79-Jährigen weiter schädigen dürften. Seine Anwälte wollen ihm diese Peinlichkeit ersparen; sie kündigten umgehend an, die Entscheidung des Richters zur Festsetzung des Prozesstermins vor dem Obersten Gerichtshof des Bundesstaates anfechten zu wollen. Cosby werde "weiter für seine Rechte kämpfen", erklärten sie.

    Zudem unterstellten sie der Hauptklägerin rassistische Motive. Die Anschuldigungen gründeten auf "rassistischer Voreingenommenheit", erklärte Cosbys Verteidigerteam. Die Medien hätten die Anschuldigungen ohne Beweis weiterverbreitet, klagten sie. "Damit rücken wir von einem Amerika ab, für dessen Schaffung die Führer unserer Bürgerrechtsbewegung so viele Opfer geleistet haben."

    Der Richter schloss am Dienstag nicht aus, dass der Beginn des Verfahrens vom 5. Juni sogar noch vorgezogen wird, sollten die noch anhängigen Einsprüche ausreichend früh geprüft werden. Cosby werde im Gerichtssaal bei Bedarf zusätzliche Unterstützung bekommen, da seine Anwälte angegeben hätten, er sei beinahe blind.

    Dem früheren Fernsehstar drohen bis zu zehn Jahre Haft. Cosbys Anwälte bestreiten jegliches Fehlverhalten ihres Mandanten. Sie bestreiten dabei aber nicht, dass es im Jahr 2004 in Cosbys Haus in Philadelphia zu der Begegnung mit der Frau kam, die nun als Klägerin das Verfahren ins Rollen gebracht hat; das Geschehen sei allerdings einvernehmlich erfolgt, argumentieren sie.

    In den vergangenen Monaten hatten mehr als 50 Frauen Cosby sexuelle Vergehen bis hin zur Vergewaltigung vorgeworfen, die teils mehrere Jahrzehnte zurückliegen. Viele berichteten davon, sie seien durch Alkohol und Tabletten willenlos gemacht worden.Thomas Urbain afp

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