Zehntausende Menschen sind vom Hantavirus bedroht, drei sind ihm bereits zum Opfer gefallen. Im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien, der als beliebtes Ausflugziel für US-Bürger und Touristen aus dem Ausland gilt, herrscht die Angst vor der Ansteckung.
Acht Menschen wurden bisher infiziert
Wie die Parkverwaltung am Donnerstag mitteilte, sind die drei Toten US-Bürger, die im Park übernachtet haben. Die Gesundheitsbehörden hätten zudem zwei neue Ansteckungen mit dem Hantavirus gemeldet. Damit sei die Zahl der infizierten Parkbesucher mittlerweile auf insgesamt acht gestiegen. Die anderen fünf Infizierten würden sich inzwischen erholen.
Alle Infizierten seien US-Bürger und hätten seit Juni mindestens eine Nacht im Yosemite-Park verbracht, hieß es weiter. Laut US-Gesundheitsaufsicht könnten sich mindestens 10.000 Besucher des Parks in Gefahr befinden, mit dem Hantavirus in Kontakt gekommen sein.
Parkverwaltung verschickt Warnhinweise an Besucher
Die Verwaltung des Nationalparks habe Warnhinweise an etwa 2900 Menschen verschickt, die für sich und ihre Begleitungen Übernachtungen in dem Park zwischen Mitte Juni und Ende August gebucht hatten, teilte die US-Nationalparkverwaltung NPS am Freitag mit.
Hanta-Virus ist äußerst gefährlich
Eine Erkrankung am Hantavirus ist äußerst gefährlich und muss umgehend behandelt werden. Sie beginnt mit Fieber und Schmerzen, kann aber schnell lebensbedrohlich sein. Eine frühe Behandlung erhöhe aber die Überlebenschancen der am Hanta-Virus Erkrankten deutlich, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Seit der Entdeckung des Hantavirus im Jahr 1993 wurden in den USA insgesamt 587 Fälle registriert, davon rund 60 in Kalifornien. Ein Drittel der landesweit Infizierten starb.
Infizierte Nager können das Virus übertragen
Oftmals zeigen sich die Symptome der Krankheit erst nach sechs Wochen. Die Zeltkabinen in Curry Village, dem Besucherzentrum des Parks, könnten deshalb seit dem 10. Juni verseucht gewesen sein, teilten die US-Gesundheitsbehörden mit. Am 24. August seien die Kabinen dann desinfiziert worden. In dem relevanten Zeitraum hätten rund 10.000 Touristen in den Unterkünften übernachtet. Menschen können sich durch den Kontakt mit Urin, Kot oder Speichel infizierter Nager, vor allem von Hirschmäusen, anstecken. afp/AZ