Eine genaue Uhrzeit, wann das riesige Stück Weltraumschrott in die Erdatmosphäre eintreten wird, nannte die US-Weltraumbehörde Nasa nicht.
Während das mehr als sechs Tonnen schwere Stück Weltraummüll in Richtung Erde rast, wird es zwar auseinanderbrechen, aber nicht vollständig in der Atmosphäre verglühen. Nach neusten Berechnungen soll der Satellit irgendwo auf seiner wellenförmigen Flugbahn herunterkommen. In der Flugschneise des
Dem Satelliten ging der Treibstoff aus
Der Satellit war 1991 von dem US-Space-Shuttle "Discovery" in den Orbit gebracht worden, um die obere Atmosphäre zu erforschen. Er beendete 2005 seinen Einsatz und wird nun mangels weiteren Treibstoffs auf die Erde stürzen. Laut Gerhard Cerny vom Planetarium in Augsburg wird das ganz plötzlich geschehen. Vorher verliere der Satellit schrittweise an Geschwindigkeit und Höhe. Je dichter die Atmosphäre sei, in die der Satellit eintrete, desto langsamer werde er, sagte der Experte gegenüber AZ-Online. "Ist der Satellit tief genug, dann stürzt er ab." Wo, das sei im Vorfeld nur zu schwer zu berechnen, so Cerny. Weltraumschrott stürzt auf die Erde
Wie Nicholas Johnson, Nasa-Experte für Weltraumtrümmer, der US-Tageszeitung "USA Today" sagte, könnten die beim Eintreffen in die Erdatmosphäre verglühenden Bruchstücke des Satelliten selbst bei Tageslicht aussehen wie Sternschnuppen. Wenn der Satellit mit einer Geschwindigkeit von rund 27 400 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre vordringt, könnten 26 Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von 540 Kilogramm auf der Erde verstreut werden, hieß es.
Keine gezielte Rückführung möglich
Das Risiko, dass beim Absturz des UARS Menschen verletzt werden, ist nach Nasa-Angaben jedoch "extrem gering". Statistiken zufolge liegt es bei 1 zu 3200. Auch Gerhard Cerny vom Augsburger Planetarium hält die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen durch den Satelliten verletzt werden könnten, für relativ gering. Ganz zu vernachlässigen ist das Risiko laut Cerny jedoch nicht. Sicherer sei in jedem Fall eine gezielte Rückführung eines Satelliten. Doch das sei bei dem schon etwas älteren Modell UARS nicht möglich, sagte der Weltraum-Experte.
Nach Angaben des NASA-Spezialisten für Weltraumschrott, Mark Matney, stürzt im Schnitt einmal pro Jahr ein Flugobjekt von der Größe des UARS auf die Erde. Das bisher größte abgestürzte Flugobjekt war demnach die 40 Tonnen schwere sowjetische Raumstation Saljut 7, deren Bruchstücke 1991 auf eine Stadt in Argentinien fielen, ohne dass Menschen getroffen wurden. Matney betonte, die Wahrscheinlichkeit sei deutlich höher, von einem Blitz getroffen als von Weltraumschrott erschlagen zu werden. dpa/afp/AZ