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Tropensturm "Maria": Mit "Maria" droht schon der nächste Hurrikan

Tropensturm "Maria"

Mit "Maria" droht schon der nächste Hurrikan

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    Tropensturm "Maria" erstarkt vermutlich auf die dritthöchste Kategorie. Sein Kurs ähnelt dem von "Irma" und könnte für Puerto Rico der zweite Schlag binnen nur zwei Wochen werden.
    Tropensturm "Maria" erstarkt vermutlich auf die dritthöchste Kategorie. Sein Kurs ähnelt dem von "Irma" und könnte für Puerto Rico der zweite Schlag binnen nur zwei Wochen werden. Foto: Desmond Boylan, dpa (Archivbild)

    Die Politiker haben ihre Besuche absolviert und sind wieder weg, die ersten Touristen kommen zurück: Im US-Bundesstaat Florida laufen eine Woche nach den Verwüstungen durch den Wirbelsturm „Irma“ die Aufräumarbeiten. Irma hatte insgesamt 84 Menschen getötet, die meisten davon auf kleinen Karibikinseln, die immer noch mit vielen Versorgungsmängeln zu kämpfen haben.

    Doch westlich der Karibik auf dem Atlantik kündigt sich bereits der nächste Sturm an: „Maria“ zieht derzeit mit Windgeschwindigkeiten von 195 Kilometern pro Stunde auf die Kleinen Antillen zu. Das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA (NHC) hat den herannahenden Wirbelsturm gestern in die Kategorie drei hochgestuft. Für Guadeloupe, Dominica, St. Kitts und Nevis, Montserrat, Martinique. St. Lucia sowie die britischen und amerikanischen Jungferninseln wurde eine Hurrikan-Warnung ausgesprochen.

    Die Bewohner der idyllischen Inseln, die für ihre Postkarten-Strände berühmt sind, seien durch „Irma“ vom Paradies in die Hölle gekommen, kommentierte der Sender CNN. Die USA und Europa liefern Hilfsgüter, doch vielerorts reicht es nicht. Der britische Außenminister Boris Johnson verglich die Lage in der Karibik mit der Situation nach einem Atomkrieg.

    "Irma" hat Florida hart getroffen

    Auch in Florida ist das Leid größer als ursprünglich angenommen. Noch immer stoßen Suchtrupps auf die Leichen von Opfern in Häusern, die erst jetzt wieder zugänglich werden. Nach einem Bericht des Miami Herald gehen die Behörden derzeit von 26 Todesopfern in dem Bundesstaat aus. Hinzu kommen acht Menschen, die nach einem Stromausfall in einem Pflegeheim starben und weitere acht Bewohner der Inselgruppe Florida Keys, deren Leichen nach dem Sturm entdeckt worden waren und deren Schicksal noch nicht geklärt ist.

    Bei seinem Zug nach Norden hatte „Irma“ zudem drei Menschen in Georgia und weitere vier in South Carolina getötet. Als am Montag die meisten Schulen und viele Firmen in Florida wieder öffneten, waren zudem immer noch mehrere hunderttausend Haushalte ohne Strom. In Gebieten wie den Florida Keys sind die Bewohner weiter aufgerufen, das Leitungswasser abzukochen. Auch gibt es weiterhin nächtliche Ausgangssperren.

    Experten machen sich unterdessen Gedanken über die Zukunft von Florida, eines überaus beliebten Bundesstaates, dessen Einwohnerzahl vor „Irma“ im Durchschnitt jeden Tag um rund tausend Menschen anstieg. Schon seit Jahren verlegen viele Pensionäre aus kälteren Gebieten in den USA ihren Alterssitz ins warme Florida. Doch nun müsse sich Florida auf die Auswirkungen des Klimawandels einstellen, sagte der Klimaforscher Jesse Keenan von der Harvard-Universität.

    Der steigende Meeresspiegel erfordert nach seiner Meinung eine Anpassung, die zum Beispiel ein Verzicht auf Küstenbebauung beinhalten könnte. „Irma“ sei erst der Anfang, sagte Keenan. Ähnliches gilt für die Karibik. Schon in den kommenden Tagen könnte dort „Maria“ auftauchen, sagen Meteorologen voraus. Die Leeward- und die Jungfern-Inseln sowie Puerto Rico könnten demnach zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen einem schweren Wirbelsturm ausgesetzt sein. Und die diesjährige Hurrikan-Saison im Atlantik ist noch jung.

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