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Trennung: Scheidung der Superreichen: Bill und Melinda Gates gehen getrennte Wege

Trennung

Scheidung der Superreichen: Bill und Melinda Gates gehen getrennte Wege

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    Bill und Melinda Gates gehen in Zukunft privat getrennte Wege.
    Bill und Melinda Gates gehen in Zukunft privat getrennte Wege. Foto: Elaine Thompson, dpa

    Immer wieder betonen es Glücksforscher: Reichtum macht nicht glücklich. Und auch eine Ehe nicht unbedingt. Das mussten nun Multimilliardär Bill Gates und seine Frau Melinda erfahren. Nach 27 Ehejahren lassen sie sich überraschend scheiden. Das erklärten der Microsoft-Mitbegründer und seine Frau in einer – identischen – Stellungnahme über Twitter.

    Wenn man so will, folgen sie damit einem Trend in den USA. Dort nahm die Zahl der Scheidungen zuletzt zu. Dabei haben die Gates länger durchgehalten als die meisten anderen. 54 Prozent der US-Ehen zerbrechen in den ersten 15 Jahren.

    Wenn nun die Fliehkräfte in einer Ehe größer werden als die Bindungskräfte, dann ist natürlich auch bei superreichen Menschen eine Trennung oft nicht zu vermeiden. Bei den Gates geschieht das aber – so klingt es jedenfalls – weitgehend einvernehmlich, ein Rosenkrieg ist wohl nicht zu erwarten. Denn Gates und seine Melinda wollen zwar privat getrennte Wege gehen. Sie betonen aber, die Arbeit an ihrer gemeinsamen Bill & Melinda Gates-Stiftung fortsetzen zu wollen.

    Scheidung von Melinda und Bill Gates: Das Ende einer Liebe

    Sachlich, nüchtern, fast geschäftsmäßig liest sich das Ende der einstmaligen Liebe so: „Nach reiflicher Überlegung und viel Arbeit an unserer Beziehung haben wir beschlossen, unsere Ehe zu beenden.“ Dabei klingt die Bilanz der Zeit gar nicht schlecht: „In den zurückliegenden 27 Jahren haben wir drei unglaubliche Kinder großgezogen und eine Stiftung aufgebaut, die sich weltweit dafür einsetzt, den Menschen gesunde und produktive Leben zu ermöglichen.“ Diese Mission würden sie weiter vorantreiben, heißt es.

    Bill und Melinda Gates bei einer Grundsteinlegung in Seattle 2001.
    Bill und Melinda Gates bei einer Grundsteinlegung in Seattle 2001. Foto: Andy Rogers, dpa (Archivbild)

    Doch die Schmetterlinge von einst haben sich verflogen: „Wir glauben nicht mehr, dass wir als Paar in dieser nächsten Lebensphase gemeinsam wachsen können“, schreiben Gates und seine Frau. Bill und Melinda Gates, die aktuell von Impfgegnern und Verschwörungsgläubigen massiv angegriffen werden (es wird behauptet, dass Gates an der Kontrolle der Weltbevölkerung arbeitet, indem den Menschen mit der Corona-Impfung Computerchips eingeimpft werden), machte in der Stellungnahme keine Angaben dazu, wie das Vermögen der Familie aufgeteilt werden soll.

    Wie wird das Vermögen der Gates nach der Scheidung aufgeteilt?

    Dabei wäre das natürlich eine interessante Frage. Denn Gates, der 1975 zusammen mit Paul Allen den späteren IT-Riesen Microsoft gegründet hat, gilt als einer der reichsten Menschen der Welt. Dem Magazin Forbes zufolge soll das Vermögen des 65-Jährigen mehr als 120 Milliarden US-Dollar betragen, womit er aktuell auf Platz vier der globalen Liste der Superreichen steht.

    Das hieße für seine Frau: Selbst im Fall eines relativ strikten Ehevertrags dürfte die 56-jährige Melinda French Gates nach der Scheidung Multimilliardärin werden. Genaues weiß man aber nicht. Denn das Paar macht ansonsten über sein Privatleben nichts öffentlich. Sollte es dies beibehalten wollen, müsste dem Ehepaar an einer gütlichen Einigung gelegen sein. Denn im Fall eines Prozesses würde vermutlich Intimes öffentlich werden.

    Das Ganze erinnert an die Trennung von Jeff Bezos

    Die Scheidung der Gates erinnert an die Trennung von Amazon-Gründer Jeff Bezos, 57. Er gehört ebenfalls zum Klub der Multimilliardäre und trennte sich 2019 nach rund 25 Ehejahren von seiner damaligen Ehefrau MacKenzie Bezos.

    Die machte einen großen Deal: Die 50-Jährige bekam ein Amazon-Aktienpaket im Wert von rund 36 Milliarden Dollar. Inzwischen ist MacKenzie Scott wieder verheiratet und hat nach eigenen Angaben bereits Milliarden ihres Vermögens gespendet. Auch die vier Kinder sind, wen wundert es, gut versorgt.

    Jeff Bezos und seine damalige Ehefrau MacKenzie 2018 in Berlin.
    Jeff Bezos und seine damalige Ehefrau MacKenzie 2018 in Berlin. Foto: Jörg Carstensen, dpa (Archivbild)

    Die Gates haben drei Kinder, Jennifer, Rory und Phoebe, die längst aus dem Gröbsten heraus und bereits volljährig sind. „Es ist eine herausfordernde Zeit für unsere ganze Familie“, schrieb die älteste Tochter Jennifer, 25, diplomatisch auf Instagram. Sie versuche immer noch herauszufinden, wie sie und die anderen Familienmitglieder sich am besten bei diesem Prozess unterstützen könnten. „Ich persönlich werde mich nicht weiter zur Trennung äußern, aber Eure freundlichen Worte und Unterstützung bedeuten mir sehr viel“, schreibt sie.

    Das Vermögen der Gates soll einem guten Zweck dienen

    Was die Scheidung für die Kinder bedeutet, kann man nur ahnen. Bill Gates gehört zu einer einflussreichen Gruppe von Superreichen, die sich verpflichtet haben, zu Lebzeiten oder danach – im Testament festgelegt – mindestens die Hälfte ihres Vermögens gemeinnützigen Zwecken zukommen zu lassen.

    Gates hat in Interviews häufig betont, dass seine Kinder einmal nur einen kleinen Teil seines Reichtums erben sollten, damit sie sich nicht nur auf fremden Lorbeeren ausruhen könnten. Trotzdem muss man sich um die Kinder wahrscheinlich finanziell keine Sorgen machen – selbst wenn sie jeweils nur einen Bruchteil des riesigen Vermögens erben sollten.

    Auch die Stiftung von Bill und Melinda Gates ist gut versorgt. Sie gehört mit zu den wichtigsten Gebern im Bereich der Gesundheitsvorsorge und der Entwicklungszusammenarbeit. Die New York Times zitierte eine Stellungnahme der Stiftung, wonach durch die Trennung keine Änderungen erwartet würden. „Sie werden weiter zusammenarbeiten, um die Strategie der Stiftung zu formulieren und zu genehmigen, um sich für die Anliegen der Stiftung einzusetzen und die Richtung der Organisation vorzugeben“, heißt es.
     

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