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Trauerfeier in Köln: Halt und Zuversicht für die Angehörigen der Germanwings-Opfer

Trauerfeier in Köln

Halt und Zuversicht für die Angehörigen der Germanwings-Opfer

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    Blumen und Kerzen zierten den Domvorplatz vor der Trauerfeier für die 150 Germanwings-Opfer. Beim Gottesdienst wollten Redner den Angehörigen Trost spenden.
    Blumen und Kerzen zierten den Domvorplatz vor der Trauerfeier für die 150 Germanwings-Opfer. Beim Gottesdienst wollten Redner den Angehörigen Trost spenden. Foto: Maja Hitij, dpa

    Mit bewegenden Worten ist beim Trauergottesdienst in Köln der Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen gedacht worden. Bloße Worte seien zu schwach, um zu trösten, sagte Kardinal Rainer Woelki am Freitag.

    Tröstende Worte in den Predigten von Woelki und Kurschus

    Bei der ökumenischen Trauerfeier im Kölner Dom waren rund 1400 Gäste erschienen, darunter auch viele Angehörige. Aber dass so viele Menschen in diesem Moment Mitleid und Beileid zeigten, "das soll Ihnen Trost sein", sagte Woelki. Die Hinterbliebenen seien nicht allein "in diesen Stunden der Einsamkeit". Zu dem Gottesdienst waren auch Staatsgäste wie Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel gekommen.

    "Unbegreifliches ist geschehen. Und Unbegreifliches wurde getan", sagte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Viele Tränen seien geweint worden, seit es dunkel wurde, "erst in einem Herzen, dann in den Herzen so vieler anderer". Und so viele Tränen blieben nun ungeweint, Tränen der Freude, der Rührung. "Nie sind wir mehr Mensch, als wenn wir weinen." Und nie brauche es mehr Menschlichkeit anderer. "Familien, Häuser und Nachbarschaften, Schulen, Dörfer und Städte, ein ganzes Land, ja mehr als nur ein Land, rücken zusammen im Aushalten-Müssen und im Begreifen-Wollen."

    Eine Kerze für jedes der 150 Absturz-Opfer

    Man teile "Kräfte und Ohnmacht", betonte Kurschus in ihrer Predigt. Die Betroffenen seien auf ganz unterschiedliche Weise verzweifelt, tief traurig und versteinert vor Schmerz, sagte Woelki. Doch jeder werde sich an die kostbaren Momente mit den Lieben erinnern. Sie seien unzerstörbar. Die Christen glaubten an das ewige Leben. "Wir glauben, dass diese 150 Menschen nicht verschwunden und ins Nichts gegangen sind, als sie aus der Welt geschieden sind."

    Beim Absturz des Airbus in den französischen Alpen waren auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf am 24. März 150 Menschen ums Leben gekommen. Für jeden von ihnen brannte am Freitag eine weiße Kerze im Kölner Dom. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Copilot das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht. "Es sind 150 Opfer", hatte Woelki vor dem Gottesdienst betont. Das Urteil über den Copiloten müsse man Gott überlassen.

    Kleine Holzengel sollen Kraft und Zuversicht geben

    Kleine Engel sollen den Angehörigen und Helfern der Germanwings-Katastrophe symbolisch Halt und Zuversicht geben. Die Holzengel lagen im Kölner Dom an jedem Platz. Die Engel sollten dazu ermutigen, trotz aller Trauer nach Quellen der Kraft und Bestärkung zu suchen, sagte ein Notfallseelsorger. 

    Kardinal Woelki, Präses Kurschus und zwei Notfallseelsorger überreichten die Holzfiguren stellvertretend an eine Angehörige sowie an Bundespräsident Gauck, stellvertretend für Hinterbliebene aus den verschiedenen Ländern, sowie an den spanischen Innenminister Jorge Fernández Díaz für die Opfer aus Spanien. Der französische Staatsminister Alain Vidalies und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nahmen je einen Engel als Zeichen der Dankbarkeit für die Helfer und Einsatzkräfte entgegen. Germanwings-Chef Thomas Winkelmann erhielt einen Engel stellvertretend für die Mitarbeiter aller Fluggesellschaften. dpa

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