Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Trauer um Pielhau: Die Hoffnung ließ Miriam Pielhau gegen Krebs weiterkämpfen

Trauer um Pielhau

Die Hoffnung ließ Miriam Pielhau gegen Krebs weiterkämpfen

    • |
    Miriam Pielhau dachte, sie hätte den Krebs besiegt. Über ihre Erkrankung sprach sie ganz offen, um auch anderen Menschen Hoffnung zu machen, aber nun ist sie tot.
    Miriam Pielhau dachte, sie hätte den Krebs besiegt. Über ihre Erkrankung sprach sie ganz offen, um auch anderen Menschen Hoffnung zu machen, aber nun ist sie tot. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Vor nicht mal drei Wochen sprach Miriam Pielhau von einem „Wunder“. Sie sei gesund, sagte sie in einem Interview mit dem Radiosender Hit RadioFFH. „Das Wort Wunder fiel bei meinen Ärzten, weil es eine absolut unwahrscheinliche Entwicklung war“, sagte die Moderatorin. Vor einem Jahr war bei der 41-Jährigen Leberkrebs diagnostiziert worden, nun galt sie als geheilt. Das war Moderatorin Miriam Pielhau

    Pielhau wurde in Heidelberg geboren. Einen Namen machte sie sich in Nordrhein-Westfalen, unter anderem als Moderatorin beim Radiosender Eins live. Viele Menschen um die 30 haben sie heute noch als junge Moderatorin von „GIGA“, damals auf NBC Europe, in Erinnerung. Andere kennen sie als Gastgeberin der Containershow „Big Brother“ und des Lifestyle-Magazins „taff“. Zudem war sie als Schauspielerin zu sehen. Ein Multitalent, dem das Schicksal allerdings häufig drohte, einen Strich durch die Rechnung zu machen.

    Miriam Pielhau verlor nie ihre Hoffnung

    2004 überlebte Pielhau den Tsunami in Thailand. Dann kam 2008 die erste Krebsdiagnose. Dass sie überhaupt wieder gesund werden konnte, dazu hat vor allem die Hoffnung beigetragen, die sie nie verlor, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung noch im März sagte. Nun ist die Moderatorin tot. Am Dienstag ist sie an den Folgen der Krebserkrankung gestorben, teilte ihr Management am Mittwoch mit.

    Hier können Sie unser Interview mit Miriam Pielhau von März 2016 nachlesen

    Es ist das Ende eines Lebens, in dem schon in jüngeren Jahren der Tod immer eine Rolle gespielt hatte. Dennoch kam er am Ende für viele überraschend. Pielhau war erst 41 Jahre alt. Die Moderatorin ging mit ihren Krankheiten offen um. Sie nannte sie manchmal „Herr K.“. Leberkrebs war schon die zweite Krebserkrankung, an der sie litt. Im Jahr 2008 war bei ihr Brustkrebs festgestellt worden. Auch den hatte sie überstanden.

    Pielhau schrieb ein Buch über ihre Erfahrungen. Die Öffentlichkeit konnte am Auf und Ab, den Rückschlägen und Hoffnungsschimmern teilhaben. „Ich will sagen: Lass unheilbar nicht gelten, es gibt immer die Ausnahme von der Regel“, so begründete sie im März die Entscheidung, zu schreiben.

    Im Magazin Closer sagte sie noch im Juli: „Sterben ist keine Option.“ Nicht an dieser Krankheit. „Immerhin habe ich ein kleines Kind, das mich braucht.“

    2012 hatte sie eine Tochter bekommen, trotz ihrer Krankengeschichte. Mit ihr habe sie nie über ihre Krankheit gesprochen. „Mein Kind hat mich nie weinend oder ohne Haare gesehen“, sagte sie.

    Vor ihrem Tod hatte Miriam Pielhau viele Schicksalsschläge überwunden

    Moderatorin und Autorin Miriam Pielhau.
    Icon Galerie
    19 Bilder
    In der ersten Hälfte des Jahres 2016 mussten wir uns von vielen Prominenten verabschieden: Prince, Ali oder jüngst Götz George. Wen wir noch vermissen werden.

    Der unverkrampfte Umgang mit dem Krebs verband Pielhau mit einigen anderen Prominenten, etwa mit der Schauspielerin Hendrikje Fitz („In aller Freundschaft“). „Ich finde, es ist höchste Zeit, dass auch dem Sterben ein adäquater Platz in unserer Gesellschaft eingeräumt wird“, sagte Fitz dazu. Beide Stimmen sind nun verstummt. Fitz starb im April mit 54 Jahren.

    Um anderen Menschen Mut zu machen, hatte die Moderatorin den Plan, Seminare zu geben – für Ärzte und Patienten. „Ich bin nun mal die Madame, die sich für die Hoffnung starkgemacht hat. Das möchte ich weitergeben“, sagte sie. Lange hat sie alle Schicksalsschläge überwunden. Nun hat sie den Kampf gegen den Krebs verloren. Am Ende war es ein Wunder zu wenig. AZ, dpa

    Das waren die beruflichen Stationen von Miriam Pielhau

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden