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Trauer um Musiker: "Wild Thing"-Sänger Reg Presley ist tot

Trauer um Musiker

"Wild Thing"-Sänger Reg Presley ist tot

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    Reg Presley im Jahr 2008. Der "Wild Thing"-Sänger starb am Montag.
    Reg Presley im Jahr 2008. Der "Wild Thing"-Sänger starb am Montag. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Es gibt diese Lieder, die bei Partys jeder mitgrölen kann. Und man dachte nie darüber nach, ob sie musikalisch wertvoll waren. Manchmal waren sie es auch. Das geht von "Balla Balla" über "Hang On Sloopy" und "Woolly Bully" bis zu "I Can’t Get No Satisfaction". In diese Kategorie gehört auch "Wild Thing", das man zwangsläufig mit der britischen Band The Troggs verbindet.

    Der krachende, schlichte Gitarrenrhythmus, der Text mit den sexuellen Anspielungen und der schmutzige Gesang waren im Frühjahr 1966 ein Ereignis. Das wollen wir festhalten, wenn wir den Tod des Troggs-Sängers Reg Presley bedauern. Presley, nicht verwandt mit Elvis, dem König des Rock ’n’ Roll, sei am Montag im Alter von 71 Jahren in der Grafschaft Hampshire gestorben, teilte der Musikpublizist Keith Altham, ein enger Freund von Presley, auf seiner Facebook-Seite mit. Presley war an Lungenkrebs erkrankt. Laut Altham hatte er in jüngster Zeit mehrere Schlaganfälle gehabt. Anderen Angaben zufolge war Presley erst 69 Jahre alt.

    Die Familie war bei Reg Presley, als er starb

    Presleys Tochter Karen sagte einem Musik-Internetdienst zufolge, seine Familie sei bei ihm gewesen, als er starb. Die Troggs, benannt nach den "Troglodytes", also Höhlenbewohner, hatten - legt man den archaischen Charakter von "Wild Thing" zugrunde - genau den richtigen Namen gefunden.

    Dabei stammte der Hit gar nicht aus ihrer Feder noch waren die britannischen Höhlenbewohner die Ersten, die die Nummer eingespielt hatten. Chip Taylor hieß der Autor und Jordan Christopher & the Wild Ones war die Combo, die dem wilden Ding die Vinyl-Premiere beschert hatten.

    Was die Troggs besonders machte, war die ehrliche Schlichtheit ihrer Songs zu einer Zeit, als die Beatles und die Beach Boys sich anschickten, die Popmusik künstlerisch zu verfeinern.

    Reg Presley aber wusste, was er und seine Kollegen am besten konnten: Knackige Nummern einspielen, über die man nicht lange nachdenken muss. Also folgten "With A Girl Like You", "I Can’t Control Myself", "Anyway That You Want Me", "The Night Of The Long Grass" oder "Hi Hi Hazel".

    Dann kam noch ein Klassiker: "Love Is All Around"

    Als die Flowerpower-Bewegung aus Kalifornien über den Atlantik schwappte, setzte der Ufo-Gläubige Presley mit den Troggs aber auf einen romantischeren Sound. "Love Is All Around" intonierte er lässig. Viele Jahre später griff die Gruppe Wet Wet Wet den Song auf und machte ihn zu einem großen Hit, mit dem auch der Film "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" ausklingt.

    Liebhabern sei das schöne Troggs-Album "Athens Andover" (1992) empfohlen, das in Zusammenarbeit mit R.E.M. entstand.

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