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Trauer um Comedian: Dirk Bach: Notarzt versuchte ihn wiederzubeleben

Trauer um Comedian

Dirk Bach: Notarzt versuchte ihn wiederzubeleben

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    Dirk Bach wurde leblos in einem Berliner Hotelzimmer aufgefunden. Ein Notarzt hatte versucht den Comedian wiederzubeleben - vergeblich.
    Dirk Bach wurde leblos in einem Berliner Hotelzimmer aufgefunden. Ein Notarzt hatte versucht den Comedian wiederzubeleben - vergeblich. Foto: dpa

    Es waren nur noch fünf Tage vor der geplanten Premiere des Stücks "Der kleine König Dezember" im Berliner Schlosspark-Theater. Dirk Bach sollte in dem Stück auftreten. Doch der 51 Jahre alte Comedian wurde am Montagnachmittag leblos in einem Berliner Hotelzimmer aufgefunden. Wie Medien berichten, haben Schauspielkollegen nach

    Dirk Bach - Todesursache

    Der Notarzt versuchte noch Dirk Bach wiederzubeleben - zehn Minuten lang, berichtet die Bild. Doch vergebens. Das Herz des kleinen rundlichen Schauspielers und Comedian schlug nicht mehr. Gegenüber der Bild sagte die Polizei, dass man von einem natürlichen Tod ausgehe.

    Dirk Bach ist tot: Schock und Trauer

    Fans und Kollegen sind schockiert von dem plötzlichen Tod Dirk Bachs. Der Regisseur Walter Bockmayer, der Dirk Bach einst entdeckt und gefördert hatte, sagte am Montagabend im ZDF: "Ich weiß selber gar nicht was ich im Moment sagen soll. Ich weiß nur, dass ein guter Freund fehlt und vor allen Dingen ein absoluter Profi. Dirk war ein Super-Profi."

    Vom Schlosspark-Theater, dessen Intendant Dieter Hallervorden ist, hieß es: "Wir haben Dirk Bach als lebenslustigen und sehr liebenswerten Kollegen kennengelernt, um so mehr schmerzt der Verlust." 

    Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth verlinkte bei Facebook ein Foto des Stars und schrieb: "In tiefer Traurigkeit und schöner Erinnerung an einen guten Freund." Der TV-Kritiker Oliver Kalkofe schrieb bei

    Bestürzung bei RTL

    Das war Dirk Bach

    Der Schauspieler und Entertainer Dirk Bach ist überraschend im Alter von 51 Jahren gestorben.

    Dirk Bach wurde tot in einem Hotel-Appartement in Berlin aufgefunden.

    Der Tod kam überraschend - einige Tage vor seiner Theaterpremiere in Berlin.

    Dirk Bach wurde in Köln geboren.

    Dirk Bach hatte nie eine Schauspielschule besucht. Er arbeitete sich in der freien Kleinkunst-Szene hoch.

    Er drehte auch Filme, Comedy-Formate, nahm Hörbücher auf, synchronisierte Filme und stand auf Theater- und Musical-Bühnen.

    Im Fernsehen hatte Dirk Bach, der mit Hella von Sinnen befreundet war, unter anderem Erfolg mit den Sitcoms «Lukas» und «Der kleine Mönch».

    Als Zauberer Pepe begeisterte Dirk Bach von 2000 bis 2007 im Kinderklassiker «Sesamstraße».

    Millionen mochten den schwergewichtigen, offen schwulen TV-Star wegen seiner schrillen Outfits

    Für seine bissigen Kommentare in der RTL-Dschungelshow «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» war Dirk Bach beliebt.

    Dirk Bach hatte die RTL-Show seit 2004 sechsmal mit Sonja Zietlow moderiert.

    Dirk Bach hinterlässt seinen Mann. Er war mit Thomas, einem Computerfachmann, verheiratet.

    Für RTL äußerte sich Markus Küttner, der Chef für Comedy-Formate: "Wir sind zutiefst schockiert, bestürzt und fassungslos." Ob es 2013 wieder ein Dschungelcamp geben wird, blieb zunächst völlig unklar.

    Frühere Gewinner des Dschungelcamps, das Dirk Bach mit Sonja Zietlow moderierte, zeigten sich traurig und schockiert. "Nach Margot Werner, Silvia Seidel und Susanne Lothar ist Dirk Bach die nächste nicht zu ersetzende Show-Größe, die Deutschland in kurzer Zeit verliert", sagte Désirée Nick, die Siegerin der zweiten Staffel, zu "Focus Online". Bach sei "ein ganz toller Mensch" gewesen. Aus seinen Augen habe immer das Positive und Spitzbübische zugleich geblitzt. Das Dschungelcamp stehe nun vor einem riesigen Problem. "Der Dschungel wird ohne Dirk Bach nie das sein, was er vorher war."

    Costa Cordalis, der 2004 der erste RTL-Dschungelkönig wurde, sagte "Focus Online": "Mit ihm geht ein Freund (...) Er war einer der tollsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte." Er habe Bach vor einem knappen Jahr das letzte Mal gesehen, sagte Cordalis. "Ich hatte nie den Eindruck, dass es ihm nicht gutgeht. So schnell kann alles vorbei sein. Ich bin in Gedanken bei ihm und seinen Angehörigen."

    Dirk Bach: Von Lukas zum Dschungelcamp

    Bekannt geworden war der Komiker durch die Dirk Bach Show (1992-1994) auf RTL. Später war er in der Sitcom Lukas im ZDF (1996-2001) sowie als Pepe in der Kindersendung Sesamstraße zwischen 2000 und 2007 zu sehen.

    Zuletzt amüsierte der Entertainer mit bunten Hemden, Tropenhelm und beißendem Humor Millionen TV-Zuschauer in sechs Staffeln des RTL-Dschungelcamps Ich bin ein Star - Holt mich hier raus! als Moderator an der Seite von Sonja Zietlow.

    Der Fernsehsender reagierte mit Bestürzung auf den Tod Bachs. "Wir sind zutiefst schockiert, bestürzt und fassungslos", sagte Markus Küttner, Chef für Comedy-Formate, am Montagabend. "Wir trauern und sind in Gedanken bei denen, die er hinterlässt."

    Die Siegerin der zweiten Staffel, die Entertainerin Désirée  Nick, zeigte sich gegenüberFocus Online "schockiert, dass Dirk Bach so schnell und unerwartet aus der Mitte des Lebens gerissen" worden sei. "Nach Margot Werner, Silvia Seidel und Susanne Lothar ist Dirk Bach die nächste nicht zu ersetzende Show-Größe, die  Deutschland in kurzer Zeit verliert."

    Der Sänger Costa Cordalis, der erste RTL-Dschungelkönig, sagte Focus Online: "Mit ihm geht ein Freund." Trotz seiner oft fiesen Sprüche habe Bach das größte Herz in der Showbranche gehabt. "Er war einer der tollsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte",  sagte Cordalis.

    Einsatz für Rechte von Homosexuellen

    Zitate einst von Dirk Bach

    Über DSDS: "Diese Art von Sendungen, in denen man arglosen Jugendlichen vorgaukelt, sie werden Stars, und drei Monate später finden sie sich bei Aldi an der Kasse wieder, finde ich unmöglich."

    Über das Dschungelcamp: "„Ich bin ein Star“ ist keine Volksverdummung, sondern eine sehr ironische, satirische Sendung. Da begeben sich professionelle Unterhaltungskünstler für maximal zwei Wochen in den Dschungel, ich weiß wirklich nicht, was daran volksverdummend sein könnte."

    Über seinen TV-Konsum: "Eigentlich schaue ich querbeet, unter anderem politische Sendungen, die man natürlich vor allem bei den Öffentlich-Rechtlichen findet, weil sie einen gewissen Bildungsauftrag haben. Auch wenn sie sich zunehmend schwertun, den zu erfüllen, weil sie auch nur noch nach den Quoten schielen. Und wenn es eine Sendung gibt, die ich wirklich immer sehe, ist das „Lindenstraße“, da habe ich noch keine Folge verpasst."

    Über kleine Tabubrüche: "Das Schlimmste ist doch, wenn die Leute hinterher sagen: „Na ja, war ganz nett.“

    Über seine schönsten Rollen: "Das Schönste an musikalischen Auftritten, war mit Sicherheit damals bei der großen Trude Herr-Revue auf dem Kölner Roncalliplatz. Beim Musical war es ganz klar als ich bei "Die Schöne und das Biest" die Uhr gespielt habe."

    Warum er vegetarisch lebte: "Weil ich keine Tiere essen mag. Meiner Meinung nach sind die nicht zum Essen da.“

    Über guten Geschmack: "Ich finde sicher noch vieles lustig, was anderen schon zu weit geht, aber ich ziehe doch sehr klare Grenzen zwischen dem, was ich tue und was nicht."

    Über Homosexualität: "Homosexualität ist eine ganz selbstverständliche Sache geworden. Aber man ist ja nie am Ende; da gibt es immer noch sehr viel zu erkämpfen, bis das der letzte Schwule/die letzte Lesbe irgendwo im kleinsten Dorf sein Outing haben kann, ohne darüber nachzudenken, ob das zu einem Problem werden kann. Erst dann sind wir am Ziel angelangt, und obwohl wir schon viel erreicht haben, ist das noch ein langer Weg."

    Über sein Outing: "Das lief durch die Gnade der Zeit ganz unkompliziert ab. Meine Eltern waren da ungeheuer fortschrittlich, wenn man bedenkt, dass sie Jahrgang 1926 und 1928 waren."

    Über sein Privatleben: "Von einer Kamera möchte ich mich niemals länger beobachten lassen als notwendig. Ich mache ja nicht mal Homestorys für die bunten Illustrierten. Das würde mein Mann auch gar nicht mitmachen."

    Das Dschungelcamp war aber bei weitem nicht das einzige Standbein von Dirk Bach. Er spielte auch leidenschaftlich und viel Theater, etwa bei den Nibelungen-Festspiele in Worms oder beim Musical "Kein Pardon!" in Düsseldorf, das auf dem gleichnamigen Film des Komikers Hape Kerkeling beruhte.

    Selbst wäre er nie ins Dschungelcamp gegangen: "Nein, warum sollte ich?", sagte er noch anlässlich seines 50. Geburtstages am 23. April 2011. "Ich bin ja da drin. Also, ich werde den Teufel tun, da zu übernachten oder sonstige Dinge zu tun. [...] Die Leute, die das machen, haben ja einfach einen ganz anderen Plan als ich. Ich moderiere eine Sendung, und die - machen was anderes für ihre Karrieren..."

    Daneben war Bach aber auch politisch engagiert. Der bekennende Homosexuelle setzte sich für Schwulen- und Lesbenrechte ein. AZ, dpa

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