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Transgender: Wie Hollywood auf das Outing von Elliot Page reagiert

Transgender

Wie Hollywood auf das Outing von Elliot Page reagiert

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    Elliot Page 2017 bei der Weltpremiere des Films "Flatliners".
    Elliot Page 2017 bei der Weltpremiere des Films "Flatliners". Foto: Richard Shotwell, dpa

    Man merkt, dass sich da jemand etwas von der Seele geschrieben hat: "Ich bin trans", notierte Schauspieler Elliot Page ("Juno") vor einigen Tagen auf Instagram und in anderen Sozialen Medien. Ab sofort heiße er nicht mehr Ellen, sondern Elliot. Für ihn sollen künftig männliche ("he") oder und das im Englischen üblich gewordene geschlechtsneutrale Pronomen  ("they) verwendet werden. Er könne sich „endlich genug lieben, um meinem wahren Ich nachzugehen“, schrieb Elliot Page und fügte hinzu: „Ich bin glücklich dies zu schreiben. Hier zu sein. An dieser Stelle in meinem Leben angekommen zu sein.“

    Seit mehreren Jahren gilt Page bereits als eines der prominentesten Gesichter der LGBTQ-Gemeinde in Hollywood. Im Februar 2014 hatte Page - damals noch als Ellen - auf einer Menschenrechtskonferenz in Las Vegas bekanntgegeben, lesbisch zu sein. Er habe es satt sich zu verstecken und seine sexuelle Orientierung nicht preiszugeben. 2018 heiratete er die Tänzerin Emma Portner.

    Stars wie Natalie Portman und Mark Ruffalo unterstützen Elliot Page

    Die Mitteilung, die Page nun veröffentlichte, gefällt auf Instagram mehr als drei Millionen Menschen. Schauspielkolleginnen wie Natalie Portman, America Ferrera oder Ruby Rose zeigten in Kommentaren ihre Unterstützung. Popsängerin Miley Cyrus schrieb "Elliot ist klasse!", Musikikone Cyndi Lauper kommentiert: "Hut ab, Elliot!" Und Hollywoodstar Julianne Moore schrieb "Ich liebe dich, Elliot, und ich freue mich so für dich." 

    Auch der Schauspieler Mark Ruffalo gratulierte seinem Kollegen auf Twitter und lobte ihn für seine Offenheit: "Wir haben Glück, Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens wie Dich zu haben." Pages Ehefrau Emma Portner teilte die Mitteilung ihres Mannes auf Instagram und schrieb dazu, dass sie stolz sei.

    Elliot Pages flammender Appell gegen die Diskriminierung von Transgender-Menschen

    Als Frau mit dem Namen Ellen Page war der Schauspieler am 21. Februar 1987 in Halifax, Hauptstadt der ostkanadischen Provinz Nova Scotia, geboren worden. Schon im Alter von zehn Jahren hatte Page die Liebe zur Schauspielerei entdeckt und eine Rolle in der kanadischen Fernsehserien „Pit Pony“ übernommen. Mit „X-Men: der letzte Widerstand“ kam 2006 der erste große internationale Erfolg. Bekannt wurde Page vor allem aber 2007 in der Titelrolle der 16-jährigen Schülerin Juno im gleichnamigen Film. Für diese Rolle als ungewollte schwangere Teenagerin wurde Page für den Oscar als beste Schauspielerin nominiert. 2010 trat der Star an der Seite von Leonardo DiCaprio in „Inception“ und zwei Jahre später in Woody Allens „To Rome with Love“ auf. Zuletzt war er in der Netflix-Superhelden-Serie „The Umbrella Academy“ zu sehen.

    So stolz wie Page seinen Beitrag begonnen hat, so nachdenklich beendet er ihn. Obwohl er glücklich sei, schreibt Page, sei seine Freude zerbrechlich. "Ich habe Angst vor Hass, vor Witzen und Gewalt", betont der Schauspieler. Denn die Statistiken seien niederschmetternd. „Die Diskriminierung gegen Trans-Menschen ist weit verbreitet, heimtückisch und grausam und führt zu schrecklichen Konsequenzen.“ Allein im Jahr 2020 seien mindestens 40 Transgender-Menschen ermordet worden, schreibt Page weiter. An die Adresse von Politikern, „die Gesundheitsversorgung für Trans-Menschen kriminalisieren und unser Existenzrecht leugnen“ und an alle, Feindseligkeit gegenüber Transgender-Menschen verbreiteten, schrieb Elliot Page: „Ihr habt Blut an euren Händen.“ Und den Trans-Menschen, die sich mit Belästigung, Selbstverachtung,  Missbrauch und Gewaltandrohungen auseinandersetzen müssen, sagte er: „Ich werde alles mir Mögliche tun, um diese Welt zum Besseren zu verändern.“ (mit dpa)

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