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Tragödie in Belgien: Festivalleitung: Sturm kam völlig überraschend

Tragödie in Belgien

Festivalleitung: Sturm kam völlig überraschend

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    Den Besucher, die sich auf den Heimweg machten,  stand der Schrecken noch ins Gesicht geschrieben.
    Den Besucher, die sich auf den Heimweg machten, stand der Schrecken noch ins Gesicht geschrieben. Foto: dpa

    Fünf Menschen hat ein schweres Unwetter während eines Open-Air-Festivals in Belgien das Leben gekostet. Die Zahl der Verletzten stieg auf rund 140, darunter zehn schwer Verletzte, wie die Bürgermeisterin der Ortschaft Hasselt, Hilde Claes, am Freitag erklärte. Alle Todesopfer stammten aus

    Pukkelpop-Musikfestival: Starke Windböen schleudern Anlage herum

    Zu dem Open-Air-Festival waren Schätzungen zufolge etwa 60.000 Besucher gekommen, die Veranstaltung war ausverkauft. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie heftige Windböen die Anlagen auf der Bühne herumschleuderten und durchnässte Besucher vor dem Regen Schutz suchten. Mehrere Zelte seien eingestürzt, sagte ein Reporter des Fernsehsenders NOS, Rick Hoogkamp, der das Open Air besuchte. Der Himmel habe sich verdunkelt, und bei Sturmböen habe es zu hageln begonnen. Die Hagelkörner erreichten eine Größe von mehr als einem Zentimeter Durchmesser. Auf Bildern waren außerdem umgestürzte Bäume und Gerüste für die Beleuchtung zu sehen.

    Auf einer Pressekonferenz am Freitag erklärten Vertreter der Stadt und der Festivalleitung, das Unwetter sei völlig überraschend gekommen. Weder der belgische Wetterdienst noch ein nahe gelegener Luftwaffenstützpunkt habe einen Sturm dieser Stärke vorhergesehen.

    Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sah verwüstete Getränkebuden und Imbissstände, ein großes Essenszelt lag flach auf dem Boden. Eine Festivalbesucherin wurde Augenzeugin des Zelteinsturzes: "Es herrschte absolute Verwirrung, Massenpanik", berichtete die 17-jährige Laura Elegeert. Menschen hätten versucht, sich mit Taschenmessern den Weg durch die Zeltbahn hindurch ins Freie zu schneiden. Mit zwei Kränen sollte am Donnerstagabend versucht werden, das Zelt wieder aufzurichten. Doch weil der Boden offenbar zu schlammig war, erreichten sie das Gelände nicht.

    Festival wird nicht fortgesetzt

    Organisator Chokri Mahassine erklärte, das erst am Donnerstag eröffnete dreitägige Pukkelpop-Musikfestival werde nicht fortgesetzt. Er sprach von einem "schwarzen Tag". Der belgische Ministerpräsident Yves Leterme sprach den Angehörigen der Opfer das Mitgefühl der Regierung aus.

    Zum Line Up des Festivals zählen international bekannte Künstler und Bands wie Skunk Anansie, Rise Against, Foo Fighters, Eminem und The Offspring. Trotz der Absage waren viele Fans auch nach dem Unwetter auf dem Gelände geblieben - in der vagen Hoffnung, doch noch einen Auftritt am Freitag zu sehen.

    Tausende schlammbespritzte Besucher machten sich am Freitag auf den Weg vom Festivalgelände zum Bahnhof von Hasselt. Busse und Züge waren im Einsatz, um die Menschen nach Hause zu bringen. (dapd/AZ)

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