Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Tragische Ostern: Wintereinbruch: Tote und Verkehrschaos

Tragische Ostern

Wintereinbruch: Tote und Verkehrschaos

    • |
    Vor allem in Sachsen kam es witterungsbedingt zu zahlreichen Verkehrsunfällen.
    Vor allem in Sachsen kam es witterungsbedingt zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Foto: DPA

    Hamburg (dpa) - Eiskalte Polarluft, massive Schneefälle und Stürme haben zu Ostern den Winter nach Europa gebracht. Osterurlauber in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien blieben auf eis- und schneeglatten Straßen stecken.

    In weiten Teilen Österreichs herrschte große Lawinengefahr, wie die Warndienste am Montag meldeten. In den Alpen und im Norden Spaniens waren etliche Bergpässe gesperrt. Die Wintersportler freuten sich dennoch über den üppigen Neuschnee, auch in den Mittelgebirgen. Die Urlauber in Südeuropa hatten dagegen mit starkem Regen, Wind und Sturmflut zu kämpfen.

    Im Vorarlberg kam ein Skifahrer (48) aus Baden-Württemberg am Samstag in selbst losgetretenen Schneemassen ums Leben. Auf der Nordsee-Insel Sylt starb eine 19-jährige Frau in der Nacht zum Montag bei einem Glatteis-Unfall. An der ligurischen Küste riss eine vier bis fünf Meter hohe Welle am Freitagabend einen 70-jährigen Italiener mit sich. Die Einheimischen sprachen von einer der stärksten Sturmfluten der vergangenen 50 Jahre.

    In schwerer See ertrank am Sonntag ein belgischer Fischer vor der englischen Kanalküste, nachdem er über Bord gegangen war. In Italien starben allein am Sonntag sieben Menschen bei wetterbedingten Verkehrsunfällen. Blitzeis und Hagel hatten in Deutschland bereits am Freitagnachmittag vor allem rund um Magdeburg schwere Verkehrsunfälle mit vier Toten verursacht.

    In weiten Teilen Deutschlands sorgte eine geschlossene Schneedecke oberhalb von 300 Metern für weiße Ostern, wie der Meteorologe Norbert Bonanati vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach berichtete. Auf dem Brocken im Harz erreichte die Schneehöhe erstmals in diesem Jahr die Ein-Meter-Marke. Den Spitzenwert erreichte die Zugspitze mit 2,90 Metern. "Die Gäste sind regelrecht überrascht von dem guten Wetter", sagte ein Sprecher der Zugspitzbahn.

    Zwischen den Balearen und Griechenland wurden Sonnenhungrige dagegen bei ungemütlichen 10 bis 15 Grad von kräftigen Schauern und Gewittern überrumpelt. Sintflutartige Niederschläge und ein Gewitter prägten auch die Ostermesse von Papst Benedikt XVI. am Sonntag. Dagegen machten dichter Staub aus der Sahara und Temperaturen um die 30 Grad Celsius den Menschen auf Zypern zu schaffen.

    Auf dem spanischen Festland behinderten Schneefälle im Norden den österlichen Rückreiseverkehr am Sonntag. In den Regionen Navarra, Asturien und Kantabrien waren mehr als zehn Bergpässe wegen Schnees gesperrt. Über 30 Landstraßen waren nur mit Schneeketten passierbar. In Frankreich warnte der Wetterdienst Météo France am Montag vor Schnee und Glatteis in 13 östlichen Départments. Auch in Paris hatte es heftige Schauer mit Hagelkörnern gegeben. Wegen der Oster-Rückreisewelle gilt für den Verkehr die Warnstufe Rot. In weiten Teilen Großbritanniens sorgte das Winterwetter nach Angaben der Polizei für "horrende Zustände" auf einigen Straßen.

    Das Osterfest war in diesem Jahr außerordentlich früh. Ein so zeitiges Ostern schon am 23. März gibt es das nächste Mal erst wieder im Jahr 2160. Das von Frühlingsbeginn und Mond abhängige Osterdatum kann zwischen dem 22. März und dem 25. April liegen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden