Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Touristenstadt Mandalay betroffen: Starkes Erdbeben erschüttert Birma

Touristenstadt Mandalay betroffen

Starkes Erdbeben erschüttert Birma

    • |
    Nach dem starken Erdbeben in Birma suchen Arbeiter nahe einer zerstörten Brücke nach Vermissten.
    Nach dem starken Erdbeben in Birma suchen Arbeiter nahe einer zerstörten Brücke nach Vermissten. Foto: Nyein Chan Naing dpa

    Mindestens neun Tote bei heftigem Beben: Ein starkes Erdbeben hat in Birma die auch bei Touristen sehr beliebte Stadt Mandalay erschüttert. Die Beben waren bis in die thailändische Hauptstadt Bangkok zu spüren.

    Erdbeben in Birma: Epizentrum 117 Kilometer von Mandalay

    Nahe des Epizentrums 117 Kilometer nördlich von Mandalay kamen mindestens neun Menschen ums Leben, sagte der Direktor für Katastrophenhilfe im Wohlfahrtsministerium am Abend. Andere Quellen sprechen von 13 Toten. Fünf Personen würden vermisst, 57 seien verletzt worden. Unter den Opfern seien keine Touristen, teilte die Polizei mit. In Mandalay hielten sich die Schäden nach ersten Angaben in Grenzen. Mehrere Hotels meldeten keinerlei Probleme. Die Gäste seien wie sonst zu Ausflügen aufgebrochen. Die US-Erdbebenwarte stufte das Beben vom Morgen (02.12 MEZ) später auf eine Stärke von 6,8 hoch. Es gab viele Nachbeben.

    In der Region Kanbalu nahe des Epizentrums stürzten nach Polizeiangaben mehrere Pagoden ein. 20 Häuser wurden zerstört. Klöster, ein Krankenhausgebäude und eine Schule wurden stark beschädigt. In der Region Shwebo stürzten nach einer ersten Schadensaufstellung der Behörden zahlreiche Mauern ein. Eine Brücke über den Fluss Irrawaddy stürzte teilweise ein. Zwei Menschen, die sich gerade auf der Brücke befanden, kamen ums Leben. Fünf Bauarbeiter fielen in den Fluss. Ein Betonträger der Brücke stürzte ins Wasser und versenkte ein Boot. In

    Mandalay: Touristenmagnet und zweitgrößte Stadt Birmas

    Mandalay rund 700 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun ist die zweitgrößte Stadt Birmas mit rund einer Million Einwohnern. Die frühere Hauptstadt mit einem alten Palastbezirk in der Innenstadt und zahlreichen Klöstern ist ein Touristenmagnet. Das Land erlebt seit dem Ende der Militärdiktatur vor fast zwei Jahren einen Besucheransturm. Nach der Regenzeit ist jetzt Hochsaison.

    Schäden in Mandalay halten sich in Grenzen

    Die zehn stärksten Erdbeben der Geschichte

    Das Erdbeben von Valdivia in Chile vom 22. Mai 1960 forderte 1655 Tote und erreichte eine Stärke von 9,5. Damit gilt es als das heftigste Beben aller Zeiten.

    Am 27. März 1964 kam es in Alaska zum sogenannten Karfreitagsbeben. Die ausgelöste Tsunamiwelle soll eine Höhe von 67 Metern erreicht haben.

    Noch im Gedächtnis aller: Der Tsunami im Indischen Ozean, ausgelöst durch einen Erdstoß der Stärke 9,1 am 26. Dezember 2004. 230.00 Menschen kamen ums Leben, 1,7 Millionen Küstenbewohner wurden obdachlos.

    Die Katastrophe von Japan vom 11. März 2011 hat Auswirkungen bis heute. Mehr als 12.000 Menschen werden noch immer vermisst, um die 13.000 Tote sind zu beklagen und das leckgeschlagene Atomkraftwerk von Fukushima dürfte die Menschheit noch Jahrhunderte beschäftigen. Seismologen haben die Stärke mit 9,0 bestimmt.

    Mit ebenfalls 9,0 auf der Momenten Magnitude rangiert das Erdbeben von Kamtschatka in Russland aus dem Jahr 1952 am 4. November auf Platz 5.

    In Maule in Chile wackelte die Erde am 27. Februar 2010 mit 8,8 auf der Momenten-Magnitude. 342 Menschen starben.

    Das siebtstärkste gemessene Erdbeben der Geschichte fand am 31. Januar 1906 in Ecuador statt. Die Stärke lag bei 8,8.

    Die Naturkatastrophe auf den Rat Islands von Alaska am 4. Februar 1965 hatte eine Stärke von 8,7. Platz 8.

    Am 28. März 2005 haben Seismologen beim Beben von Sumatra 8,6 gemessen. Es gab mehr als 1000 Tote.

    Platz 10 belegt der Erdstoß im Grenzgebiet zwischen China und Indien aus dem Jahr 1950. Am 15. August wurde eine Stärke auf der Momenten Magnitude von 8,6 gemessen.

    In der Innenstadt liefen nach Angaben von Thin Thin (45), einer Verkäuferin, Tausende Menschen auf die Straßen. Das größte Einkaufszentrum, der mehrstöckige Zay-Cho-Markt, wurde beschädigt. "So ein starkes Beben habe ich noch nie erlebt", sagte

    In mehreren Hotels gab es dagegen keine Probleme. "Alle hatten im ersten Moment Angst, aber es hat nur ein paar Sekunden gedauert", sagte ein Mitarbeiter des Ayarwaddy River View Hotels telefonisch der Nachrichtenagentur dpa. Panik habe es nicht gegeben. "Wir haben keinerlei Schäden, unsere Gäste sind alle in Sicherheit", sagte eine Empfangsdame im Sedona-Hotel. "Wir haben das Beben deutlich gespürt, aber es ist nichts passiert", sagte eine Sprecherin im Mandalay Hill Resort. Auch im Mandalay City Hotel waren die Gäste ganz normal zu ihrem Ausflugsprogramm gestartet. 

    Erdbeben: Indische und Eurasische Kontinentalplatte kollidieren

    Beben in der Region resultieren nach Angaben der US-Erdbebenwarte aus Kollisionen zwischen der indischen und der eurasischen Kontinentalplatte. Zwischen 1930 und 1956 seien in der Region sechs Beben mit Stärken über 7,0 und schweren Schäden sowie mindestens 610 Todesopfern passiert. Im März 2011 kamen in Birma bei einem Beben der Stärke 6,8 nahe der thailändischen Grenze mehrere Dutzend Menschen ums Leben, und einige hundert Häuser wurden beschädigt oder zerstört.

    Ebenfalls nördlich von Mandalay kamen am Freitag bei einem Zugunglück mindestens 25 Menschen ums Leben. Ein mit Treibstofftankern beladener Zug war in der Region Sagaing entgleist. Anwohner sollen versucht haben, dort Benzin abzuzapfen, als die Tanks plötzlich in Brand gerieten und explodierten. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt. dpa, AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden