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Tourismus: Wie deutsche Urlauber die Rückkehr nach Mallorca erlebten

Tourismus

Wie deutsche Urlauber die Rückkehr nach Mallorca erlebten

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    Am Montagvormittag setzte die Boeing 737 mit 189 Passagieren an Bord auf der Piste in Palma auf. Mit dem Tui-Flug X32312 eröffnete Europas populärste Ferieninsel am Montag die Tourismus-Saison.
    Am Montagvormittag setzte die Boeing 737 mit 189 Passagieren an Bord auf der Piste in Palma auf. Mit dem Tui-Flug X32312 eröffnete Europas populärste Ferieninsel am Montag die Tourismus-Saison. Foto: Clara Margais, dpa

    Blauer Himmel, Sonnenschein: Das Wetter enttäuschte die ersten deutschen Urlauber, die nach dem Corona-Shutdown auf Mallorca landeten, nicht. Um genau 10.48 Uhr setzte die Boeing 737, die um 8.55 Uhr in Düsseldorf gestartet war, mit 189 Passagieren an Bord auf der Piste in Palma auf. Mit dem Tui-Flug X32312 eröffnete Europas populärste Ferieninsel am Montag die Tourismus-Saison. Der Neustart kommt drei Monate nach der Schließung des Mittelmeerparadieses, das sich kurz nach Ausbruch der Pandemie streng abgeschottet hatte.

    Unter anderem mit der Kappung der Flug- und Fährverbindungen gelang es den mallorquinischen Behörden, die Ausbreitung des Coronavirus in Grenzen zu halten. Inzwischen scheint die Lage unter Kontrolle: Es gibt nur noch wenige Neuansteckungen auf der Insel.

    Trotzdem sind die Sicherheitsvorkehrungen groß, denn ein neuer Virusausbruch mitten in der Sommersaison wäre eine Katastrophe. In der Ankunftshalle auf dem Airport Son Sant Joan warten Mitarbeiter des Gesundheitsamtes auf die Reisenden. Mit einer Wärmekamera wird bei allen Touristen Fieber gemessen. Bei 37,5 Grad Körpertemperatur schlägt die Kamera Alarm. Ein Corona-Test oder ein Gesundheitszertifikat wird für die Einreise nicht verlangt. Allerdings müssen die Ankommenden schriftlich versichern, dass sie keine Covid-19-Symptome haben. Und sie sind dazu verpflichtet, eine „Aussteigekarte“ auszufüllen, auf der Personendaten, Handynummer und Unterkunftsadresse stehen.

    Hotelpersonal auf Mallorca empfängt Touristen mit Beifall

    „Wir freuen uns auf die Urlauber“, sagt Sergio Navarro, Chef des Hotels Riu Concordia an der bekanntesten Strandmeile der Insel, der Playa de Palma: Navarros Vier-Sterne-Herberge gehört zu jenen fünf Inselhotels, die bei diesem Testlauf für die Wiederaufnahme des Massentourismus mitmachen. Eine Woche lang wird nun mit mehreren tausend Urlaubern aus Deutschland das Corona-Sicherheitsprotokoll auf Praxistauglichkeit geprüft. Mallorca ist damit Versuchslabor für ganz Spanien.

    Vor allem Paare jüngeren und mittleren Alters steigen am Montag aus der Tui-Maschine. Auch Familien mit Kindern sind dabei. Alle mit Maske. Einige machen gut gelaunt mit nach oben gestreckten Fingern Zeichen, als sie im Flughafen vom Blitzlichtgewitter der Fotografen empfangen werden. „Alles gut“, soll das heißen. Oder: „Wir sind wieder da!“ Auf dem Weg durchs Terminal laufen sie dann an großen Schildern vorbei, auf denen in deutscher Sprache die aktuellen Corona-Regeln erklärt werden: „Hände waschen, Abstand halten, Gesichtsmaske tragen.“ In den Hotels empfängt sie das Personal später mit Beifall.

    Ursprünglich sollte der Ferientest auf Mallorca zwei Wochen lang bis Ende Juni laufen, bevor dann im Juli Spaniens Grenzen wieder geöffnet werden. Doch am vergangenen Wochenende überraschte Regierungschef Pedro Sánchez mit der Ankündigung, dass bereits am Sonntag die Grenzen aufgemacht werden. Vom 21. Juni an – zehn Tage früher als geplant – besteht somit in Spanien komplette Reisefreiheit. Ohne Quarantänepflicht. Ausländische Urlauber können von diesem Stichtag an ganz normal mit Flugzeug oder Auto alle spanischen Reiseziele ansteuern. Warum Sánchez so entschied? Auch aus Sorge, ins Hintertreffen zu geraten. Italien etwa hat seine Grenzen schon Anfang Juni wieder geöffnet.

    Flüge des Pilotprogramms innerhalb von 36 Stunden ausgebucht

    Die Lust, ein paar Tage unter der spanischen Sonne auszuspannen, ist offenbar groß. Die ersten Reisetermine des Pilotprogramms auf Mallorca seien „innerhalb von 36 Stunden ausgebucht“ gewesen, berichtet Tui-Vorstandsmitglied Sebastian Ebel. Und so werden den Reisenden von Flug X32312 in den nächsten Tagen hunderte weitere deutsche Urlauber folgen.

    Auf Mallorca erwartet sie inzwischen weitgehend Normalität: Sie können Ausflüge machen, Restaurants, Sehenswürdigkeiten und Strände besuchen. Nur die Partytempel im „Ballermann“-Vergnügungsviertel dürfen noch nicht öffnen. Die Urlauber müssen in geschlossenen Räumen oder Verkehrsmitteln Schutzmasken tragen – ebenso im Freien, wenn kein Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. „Ob wir nun zu Hause mit Maske rumlaufen oder hier, das ist uns egal“, sagt eine Düsseldorfer Touristin am Montag am Flughafen. „Wir wollen uns einfach ein paar Tage ausruhen.“ Ruhe, das wird kein Problem sein: Noch sind Mallorcas Strände recht verlassen.

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