Die Touristen haben London vollends übernommen. Während die Politik in der Sommerpause abschaltet und die meisten Briten im Urlaub weilen, schlendern Besucher aus der ganzen Welt an der Themse entlang und mit Selfie-Stick durch den Hyde Park. Sie knipsen sich vor Westminster und der St. Pauls Cathedral oder warten vor dem Buckingham-Palast auf den Wachwechsel. Die Metropole zog im vergangenen Jahr mehr als 31 Millionen Menschen an, dieses Jahr dürften es noch mehr werden, allein im Sommer werden erneut knapp fünf Millionen Touristen erwartet, trotz ungünstigen Wechselkurses und teilweise Wucherpreisen bei Übernachtungen, Transport und beliebten Attraktionen.
London: Die Kulturhauptstadt der Welt
Der Erfolg rührt nicht nur von Wahrzeichen wie dem Tower of London oder Westminster Abbey. Vor allem Museen und Galerien verzeichnen stetig steigende Besucherzahlen. Und deutsche Touristen haben laut der Stadtmarketing-Agentur London & Partners beim Erreichen der Rekordwerte kräftig mitgeholfen. Einer aktuellen Studie zufolge wollten allein 2014 mehr als 1,2 Millionen Deutsche Ausstellungen der größten Museen und Galerien der Stadt sehen. Bürgermeister Boris Johnson bezeichnete die Metropole in typisch unbescheidener Manier als „fraglos die Kulturhauptstadt der Welt“.
Eine Rolle spielt aber auch, dass viele der Ausstellungshallen keinen Penny Eintritt kosten. Weder das beeindruckende British Museum, das zu den bedeutendsten kulturgeschichtlichen Museen der Welt gehört, verlangt Geld noch das Natural History Museum oder die Tate Gallery of Modern Art.
Doch nicht nur Kulturinteressierte können in der teuren Stadt Sightseeing-Schnäppchen finden. Gerade in den wärmeren Wochen des Jahres bieten sich Besuchern viele Möglichkeiten, um den besonderen Charme Londons sowie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Hier einige Tipps:
Die besten Tipps für London im Sommer
Hampstead Heath: Der Park in einem der teuersten Viertel Londons gehört zu den schönsten der Stadt: Ob Gärten, die wie verzaubert wirken oder weite Grünflächen, die zu einem Picknick einladen. An manchen Stellen wirkt die Natur so wild und unberührt, wie man sie in London nicht erwarten würde. Und Abkühlen kann man sich in einem der drei Badeteiche.
Busfahren: Die offenen Touristenbusse sind teuer. Alternativ können Besucher einfach den öffentlichen Bus der Linie 159 nehmen. Kostet nur einen Bruchteil, ist ebenfalls ein Doppeldeckerbus und wer an der Haltestelle Marble Arch einsteigt, sieht fast dieselben Klassiker: Oxford Circus, Regent Street, Piccadilly Circus, Trafalgar Square, Downing Street und Whitehall, Big Ben und Westminster.
Ausblicke: Einen spektakulären Ausblick zum Nulltarif gibt es vom Sky Garden von 20 Fenchchurch Street. Es ist zwar nicht das höchste Gebäude der Stadt, aber in fast 40- Stockwerk-Höhe raubt die Aussicht Besuchern trotzdem den Atem. Weil der Geheimtipp aber nur latent geheim ist, sollte man sich schon Wochen vor dem Besuch um eine kostenfreie Buchung kümmern.
Spaziergänge: Tausende Menschen strömen bei schönem Wetter zur Southbank an die Themse, der Charme bleibt trotzdem. Um das Kulturzentrum Royal Festival Hall locken kostenfreie Ausstellungen, mancherorts gibt es sogar spontane Tanzkurse. Vorbei am Riesenrad „London Eye“, mit Blick auf Westminster kann man perfekt am Ufer entlang spazieren.