Maja Maranow war seit mehr als 20 Jahren aus der ZDF-Krimireihe "Ein starkes Team" bekannt: Sie spielte darin die Hauptrolle an der Seite von Florian Martens. Nun ist die Schauspielerin mit 54 Jahren gestorben.
Die Ursache blieb Privatsache, Berichte über eine schwere Krankheit kommentierte das ZDF nicht. In einer Traueranzeige schrieben enge Freunde, darunter Schauspielkollegen wie Petra Kleinert und Andreas Schmidt-Schaller, Maranow sei am 4. Januar "friedlich eingeschlafen".
Sie war "ein sehr verschlossener, zurückhaltender und bescheidener Mensch", sagte Regisseur Dieter Wedel laut "Bild am Sonntag" über Maranow. Ab den 90er Jahren waren es in erster Linie Rollen in seinen Projekten, die die Schauspielerin bekannt machten, etwa "Der Schattenmann", "Der König von St. Pauli" (in dem sie komödiantisch eine Dirne spielte) oder der Mehrteiler "Die Affäre Semmeling".
Am Samstagabend lief im ZDF die letzte "Ein starkes Team"-Folge mit Maranow - Titel: "Geplatzte Träume". Mehr als acht Millionen Menschen schalteten ein. Die Schauspielerin hatte im August ihren Ausstieg nach 64 Folgen erklärt. Ihre Nachfolgerin wird Stefanie Stappenbeck.
Die Mimin Maranow, deren Gesicht zu den bekanntesten des deutschen Fernsehens gehörte, blieb mit ihrer Wandelbarkeit und einer gewissen Unnahbarkeit immer ein bisschen rätselhaft - auch weil sie wenig über sich selbst preisgab. Sie verkörperte meist starke Frauen.
"Verena Berthold kann sich so schön festbeißen, wenn sie an etwas dran ist, sie hat wirklich Ausdauer", sagte Maranow einst über ihre Rolle in der Reihe in einem Interview der Produktionsfirma Ufa Fiction. "Sie interessiert sich für andere Menschen, kriegt viel mit und hält sich, wenn es um ihr Privatleben geht, eher bedeckt. Den Blick hinter die Fassade gestattet sie letztendlich nur wenigen. Das finde ich ganz spannend, da bleibt etwas offen."
Maja Maranow seit über 20 Jahren eine Größe der TV-Branche
An dieser Stelle könnte mancher die Rolle und die Frau dahinter miteinander verweben. Fakt ist aber nur, dass Maranow sagte, sie könne sich die von ihr gespielte Ermittlerin privat "ganz gut als Freundin vorstellen": "Sie ist keine Plaudertasche und nicht ständig mit sich selbst beschäftigt, das qualifiziert sie auf jeden Fall."
ZDF-Fernsehfilmchef Reinhold Elschot teilte mit: "In ihrem Spiel spiegelt sich sehr viel Lebenserfahrung, in ihren Augen sehen wir viel Wissen über die Menschen - aber immer auch eine tiefe Sehnsucht und den Hunger nach Leben." In einer Todesanzeige von Nico Hofmann und Ufa hieß es: "Wir verlieren eine großartige Schauspielerin und einen wunderbaren Menschen. Wir werden dich vermissen."
Geboren wurde Maranow am 20. März 1961 in Nienburg/Weser als Tochter eines Architekten. Nach der baldigen Scheidung der Eltern wuchs sie bei ihrer Mutter auf. Ihre Ausbildung erhielt sie in Hamburg an der Hedi-Höpfner-Schule. Zuletzt lebte sie in Berlin. Von Gregor Tholl, dpa