Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Tornado: Millionenschäden und menschliche Tragödien nach Unwettern im Norden

Tornado

Millionenschäden und menschliche Tragödien nach Unwettern im Norden

    • |
    Die am frühen Abend des 05. Mai entstandene Aufnahme zeigt eine Windhose über einem Waldstück etwa 15 Kilometer von Bützow (Mecklenburg-Vorpommern) entfernt.
    Die am frühen Abend des 05. Mai entstandene Aufnahme zeigt eine Windhose über einem Waldstück etwa 15 Kilometer von Bützow (Mecklenburg-Vorpommern) entfernt. Foto: Hein-Godehart Petschulat, dpa

    Unwetter mit Sturmböen von mehr als 100 Stundenkilometern tobten am Dienstagabend in Hamburg und Schleswig-Holstein: Am

    Im Hamburger Hafen hielten die armdicken Festmacher-Leinen bei fünf Containerschiffen den orkanartigen Sturmböen mit einer Stärke von bis zu 120 Kilometern pro Stunde nicht stand. Sie rissen, so dass die zum Teil über 360 Meter langen Frachter quer im Walterhofer Hafenbecken sowie auf der Elbe trieben. Dabei rammte ein Frachter ein weiteres am Kai liegendes Schiff.

    Zeitgleich stürzten an den zwei großen Containerterminals jeweils weit über 100 beladene und leere Container um. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei waren keine Gefahrgutcontainer dazwischen. Menschen wurden dabei nicht verletzt.

    Ein Tornado tobte in der Kleinstadt Bützow bei Rostock

    In Bützow bei Rostock bildete sich am Dienstagabend ein Tornado. Er hat die Kleinstadt verwüstet und einen Schaden von vielen Millionen Euro angerichtet. In der Innenstadt bot sich am Mittwoch ein Bild der Zerstörung. Das Ausmaß lasse sich noch nicht abschätzen, sagte Landrat Sebastian Constien. Knapp zehn Minuten habe der

    Seit den Stadtbränden Mitte des 18. Jahrhunderts habe es kein vergleichbares Unglück in der 7600-Einwohner-Stadt gegeben, sagte Landrat Constien. Die Feuerwehr berichtete von mehr als 100 zerstörten oder beschädigten Autos. Eins sei rund 70 Meter weit durch die Luft geschleudert worden.

    Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) zeigte sich sichtlich betroffen vom Ausmaß der Zerstörungen, die er als "riesig" bezeichnete. "Ich habe so etwas noch nie gesehen." Er sicherte der Stadt die Hilfe des Landes zu. Noch in der Nacht wurden drei Häuser wegen akuter Einsturzgefahr evakuiert. Im Laufe des Vormittags wurden 84 Häuser in der historischen Innenstadt besichtigt, sagte Constien. Bei 14 von ihnen wurde die weitere Nutzung verboten. Rund 130 Feuerwehrleute und andere Katastrophenhelfer hatten gleich nach dem Sturm mit den Aufräumarbeiten begonnen. Drei Schulen wurden geschlossen, es blieb am Mittwoch völlig offen, wann dort wieder regulärer Unterricht gehalten werden kann.

    Weshalb sich aber genau in Bützow - das von der Warnow durchflossen wird, die dort weite Auenflächen hat - ein Tornado entwickelt habe, sei unklar. Tornados seien schwer vorherzusagen, sagte Meteorologin Linda Jäckel vom Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die Tornado-Forschung stecke noch in den Anfängen. Es sei völlig willkürlich, wo so etwas auftrete. dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden