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Der Mann hinter Alf: Tommi Piper: Alf machte ihn berühmt - und wurde zum Problem

Der Mann hinter Alf

Tommi Piper: Alf machte ihn berühmt - und wurde zum Problem

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    Thomas (Tommi) Piper war die Synchronstimme von "Alf".
    Thomas (Tommi) Piper war die Synchronstimme von "Alf". Foto: Stephan Jansen, dpa

    Null Problemo! So lautete die Lieblingsantwort von Alf auf fast alle Fragen des Lebens. Den zotteligen Außerirdischen hatte es in den 1980er Jahren im TV auf die Erde zur Familie Tanner verschlagen. Alf ließ die deutschen Fernsehzuschauer über vier Staffeln und 102 Episoden einer Sitcom-Serie als Erdengast vom Planeten Melmac allerlei Abenteuer miterleben. Seine Spezialität: Er wollte immer die Hauskatze fressen, was auf Melmac so üblich war, bei dem Tanners aber oft für Aufregung sorgte.

    Welches Verhältnis der Schauspieler und Synchronsprecher Tommi Piper zu Katzen hat, ist nicht bekannt. Tatsache ist jedoch, dass der Wahlmünchner dem felligen Außerirdischen Alf seine ziemlich einmalig klingende sonore Stimme geliehen hat. Und damit feierte er auch den größten Erfolg in seiner fast 70-jährigen Karriere. Alf, so könnte man sagen, war aber auch Pipers Schicksal. Und das war nicht immer leicht. Denn fortan tat er sich schwer mit beruflichen Aufträgen. Denn jeder, der seine Stimme hörte, sah vor seinem inneren Auge Alf. „Mir hat dieser unsägliche Kerl mehr geschadet als genutzt. Alf hängt mir ewig nach. Ich bin total auf die Figur festgelegt und werde heute noch auf der Straße dumm angesprochen: ‚Da geht doch Alf‘“, sagte Piper vor ein paar Jahren mal.

    Die Rollenangebote für Alf-Sprecher Piper blieben aus

    Zwar hatte der sympathische Mime, der heute seinen 80. Geburtstag feiert, mit allerlei Folgeproduktionen wie einer Schallplatte den Alf-Erfolg zunächst versilbern können, aber als Schauspieler war er „verbrannt“. Das führte langfristig dazu, dass Tommi Piper im Januar 2019 vorerst dort ankam, wo so mancher wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettete, aber halbwegs bekannte Mime landet, der eine neue Einkommensquelle braucht: Piper wurde Kandidat der dreizehnten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, dem RTL-Dschungelcamp. Dieses unrühmliche Abenteuer beendete er mit einem 10. Platz.

    Zu Beginn seiner Karriere war nicht absehbar, dass sich der gebürtige Berliner einmal auf der Resterampe des deutschen Privatfernsehens tummeln würde. Als Sohn des Schauspielers und Fernsehansagers Heinz Piper wirkte Thomas Piper bereits 1952 bei Hörspielen mit und stand drei Jahre später das erste Mal vor der Kamera. Insgesamt spielte er in mehr als 150 Film- und Fernsehproduktionen mit.

    Was nur die wenigsten wissen: Tommi Piper sprach auch die Stimme des Little Joe (gespielt von Michael Landon) in der legendären Westernserie Bonanza. Auch mit Fernsehwerbung verdiente er Brötchen: Als „Bausparfuchs“ trommelt er für die Bausparkasse Schwäbisch Hall. Apropos trommeln. Auch als Musiker war Piper aktiv. Alt-68er werden sich vielleicht noch an die Münchner Kraut-rock-Band Amon Düül II erinnern. Für die stand Tommi Piper in den späten 1970er Jahren als Sänger auf der Bühne. Verdammt lang her.

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