Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Tödliche Wellen: Tsunami reißt ganze Dörfer im Südpazifik mit sich

Tödliche Wellen

Tsunami reißt ganze Dörfer im Südpazifik mit sich

    • |
    Durch das Erdbeben und den Tsunami zerstörte Häuser am 06.02.2013 im Ort Venga auf der Salomonen-Insel Santa Cruz.
    Durch das Erdbeben und den Tsunami zerstörte Häuser am 06.02.2013 im Ort Venga auf der Salomonen-Insel Santa Cruz. Foto: World Vision dpa

    Zum Glück passierte das Erdbeben nicht in der Nacht, sondern zur Mittagszeit. Somit wurden die Menschen auf den Salomonen von dem darauffolgenden Tsunami nicht im Schlaf überrascht. Nach dem schweren

    Schnelle Flucht bei Tsunami

    Die schnelle Flucht auf die umliegenden Hügel dürfte vielen auf der Salomonen-Insel Santa Cruz das Leben gerettet haben: Der Tsunami nach dem Beben der Stärke 8 riss nach Angaben von Mitarbeitern der Hilfsorganisation WorldVision Dutzende Häuser fort. Nach ersten Angaben der Regierung kamen fünf Menschen ums Leben.

    Nach Erdbeben: Ortschaften von Wellen überspült

    Die Landebahn des Flughafens wurde überspült sowie vier Ortschaften in der Nähe. "Unser Hauptfokus ist im Moment, dass der Flughafen wieder geöffnet wird, um Hilfsmittel einzufliegen", sagte Regierungssprecher Robert Iroga dem Sender BBC. "Zum Glück ist die Region nicht dicht besiedelt." WorldVision schätzt, dass in den betroffenen Dörfern rund 750 Familien leben.

    Erdbeben, Tsunami und GAU: die japanische Katastrophe in Zahlen

    Ein verheerendes Erdbeben und eine gewaltige Flutwelle führten am 11. März 2011 in Japan zum Atomunfall von Fukushima. Zahlen und Fakten zur Dreifach-Katastrophe, die die drittgrößte Industrienation der Welt überzog:

    - Das Erdbeben mit der Stärke 9,0 ist das bisher schwerste in der Geschichte Japans. Es löst auch einen Tsunami aus. Mehr als 260 Küstenstädte wurden zum großen Teil zerstört.

    - Die Naturkatastrophe fordert rund 15.800 Tote und mehr als 3700 Vermisste.

    - Die zivilen Schäden der Dreifach-Katastrophe belaufen sich insgesamt auf etwa 160 Milliarden Euro.

    - Die Katastrophenregion um Fukushima ist auf Jahrzehnte oder noch länger unbewohnbar. Mehr als 100 000 Menschen müssen ihre Heimat verlassen, Tausende leben noch immer in Notunterkünften.

    - Über 10.000 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser fließen in den Ozean. Es gerät 168-mal mehr Cäsium 137 in die Umwelt als bei der Explosion der Hiroshima-Bombe.

    - Nach Angaben des Fukushima-Betreibers Tepco wird es noch bis zu 40 Jahren dauern, bis das Kraftwerk vollständig gesichert ist. Rund 20 000 Arbeiter halfen bislang, die Reaktoren unter Kontrolle zu bringen.

    - Alle zwei Millionen Bewohner der Katastrophenprovinz Fukushima sollen langfristig Gesundheitschecks unterzogen werden. dpa

    "Ich stehe in einer der betroffenen Ortschaften knietief im Wasser und ich kann eine Reihe Häuser sehen, die fortgerissen wurde", berichtete WorldVision-Mitarbeiter Jeremiah Tabua, der in der Hauptortschaft Lata stationiert ist. Er rannte mit vielen der rund 4000 Einwohner von Lata direkt nach dem Beben auf Anhöhen. Wellen, die bis zu einem Meter hoch waren, rasten über die Küste, bis zu 500 Meter ins Landesinnere.

    Salomonen-Inseln liegen kaum über Meeresspiegel

    Im Rahmen der deutschen Klimawandel-Hilfe waren Vertreter der Salomonen im Sommer 2010 bei einem Seminar des Geoforschungszentrums Potsdam zum Thema "Seismologie und Tsunami-Frühwarnung" dabei. Viele der 900 Salomonen-Inseln liegen kaum über dem Meeresspiegel. Auf Santa Cruz ist die höchste Anhöhe immerhin rund 500 Meter hoch.

    Die zehn stärksten Erdbeben der Geschichte

    Das Erdbeben von Valdivia in Chile vom 22. Mai 1960 forderte 1655 Tote und erreichte eine Stärke von 9,5. Damit gilt es als das heftigste Beben aller Zeiten.

    Am 27. März 1964 kam es in Alaska zum sogenannten Karfreitagsbeben. Die ausgelöste Tsunamiwelle soll eine Höhe von 67 Metern erreicht haben.

    Noch im Gedächtnis aller: Der Tsunami im Indischen Ozean, ausgelöst durch einen Erdstoß der Stärke 9,1 am 26. Dezember 2004. 230.00 Menschen kamen ums Leben, 1,7 Millionen Küstenbewohner wurden obdachlos.

    Die Katastrophe von Japan vom 11. März 2011 hat Auswirkungen bis heute. Mehr als 12.000 Menschen werden noch immer vermisst, um die 13.000 Tote sind zu beklagen und das leckgeschlagene Atomkraftwerk von Fukushima dürfte die Menschheit noch Jahrhunderte beschäftigen. Seismologen haben die Stärke mit 9,0 bestimmt.

    Mit ebenfalls 9,0 auf der Momenten Magnitude rangiert das Erdbeben von Kamtschatka in Russland aus dem Jahr 1952 am 4. November auf Platz 5.

    In Maule in Chile wackelte die Erde am 27. Februar 2010 mit 8,8 auf der Momenten-Magnitude. 342 Menschen starben.

    Das siebtstärkste gemessene Erdbeben der Geschichte fand am 31. Januar 1906 in Ecuador statt. Die Stärke lag bei 8,8.

    Die Naturkatastrophe auf den Rat Islands von Alaska am 4. Februar 1965 hatte eine Stärke von 8,7. Platz 8.

    Am 28. März 2005 haben Seismologen beim Beben von Sumatra 8,6 gemessen. Es gab mehr als 1000 Tote.

    Platz 10 belegt der Erdstoß im Grenzgebiet zwischen China und Indien aus dem Jahr 1950. Am 15. August wurde eine Stärke auf der Momenten Magnitude von 8,6 gemessen.

    "Hier in der Hauptstadt Honiara sind alle in Sicherheit", berichtete eine Mitarbeiterin des deutschen Konsuls. Sie habe das Beben nicht gespürt. Die Hauptstadt liegt auf einer anderen Insel, rund 600 Kilometer weiter westlich. Bei einem Beben der Stärke 8,1 waren 2007 auf den Salomonen 50 Menschen umgekommen.

    Tsunamialarm im Südpazifik

    Die Region wird seit Tagen von Beben im Bereich 6 und höher erschüttert. Auch nach dem starken Beben verzeichneten die Seismologen weitere spürbare Erdstöße. Die US-Geologiebehörde (USGS) schätzte zunächst, dass das Epizentrum des 8,0-Bebens nur fünf Kilometer unter dem Meeresboden lag. Das könnte eine verheerende Tsunamiwelle auslösen. Viele Inselstaaten und Anrainer des Pazifik lösten Tsunamialarm aus. USGS korrigierte die Tiefe später auf knapp 29 Kilometer. Die Tsunamiwarnungen wurden später aufgehoben. dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden