Das Todesurteil gegen Davis war am 21. September vollstreckt worden. Der 42-Jährige beteuerte bis zuletzt seine Unschuld. Trotz widerrufener Zeugenaussagen und prominenten Fürsprechern wie US-Präsidenten Jimmy Carter, Papst Benedikt XVI. und dem südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu hielten die Gerichte das Urteil wegen des Mordes an einem Polizisten im Jahr 1989 aufrecht.
Zu Beginn des Gottesdienstes in der Stadt Savannah wurden Fotos von Davis gezeigt. Unter anderem hielten sein Neffe und der Priester, der ihm in der Todeszelle beistand, Ansprachen.
Die Europäische Union hat die Hinrichtung des wegen Mordes verurteilten US-Bürgers Troy Davis bedauert. Eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton sagte, die EU habe sich mehrfach zugunsten von Davis geäußert und eine Begnadigung verlangt. Es gebe "ernste und zwingende Zweifel" hinsichtlich der Verurteilung des Mannes. Die EU lehne die Todesstrafe aber auch grundsätzlich ab und schließe sich Forderungen nach einer Aussetzung aller Hinrichtungen weltweit an.
Ungeachtet des weltweiten Protests wurde vor wenigen Tagen in den USA der nächste Mensch hingerichtet. Der 61-jährige Manuel Valle wurde am Mittwoch durch eine Giftspritze getötet. Er war wegen Mordes an einem Polizisten zum Tode verurteilt worden. AZ