Die Gerüchteküche brodelt: Nach dem Tod der US-Popsängerin Whitney Houston spekulieren die Medien über die mögliche Todesursache. Im Gespräch ist ein Cocktail aus Alkohol und Medikamenten. Wie die Promi-News-Webseite TMZ am Montag berichtet, starb Houston offenbar an einer Mischung aus verschreibungspflichtigen Mitteln und Alkohol. Die Autopsie-Ergebnisse sollen aber erst in sechs bis acht Wochen vollständig öffentlich gemacht werden.
Wasser in der Lunge
Whitney Houston war am Samstag tot in der Badewanne ihres Hotelzimmers in Beverly Hills gefunden worden. Die Gerichtsmedizin in Los Angeles teilte den Angehörigen der Sängerin laut TMZ mit, dass Houston womöglich bereits tot war, als ihr Kopf in der Badewanne unter Wasser gerutscht sei. In ihrer Lunge sei Wasser festgestellt worden, Ertrinken sei als Todesursache allerdings unwahrscheinlich. Die Sängerin wurde 48 Jahre alt.
Nach der Autopsie und der toxikologischen Untersuchung am Sonntag erklärte die Gerichtsmedizin in Los Angeles, die Ergebnisse würden vorerst unter Verschluss bleiben. Dieses Vorgehen sei bei Todesfällen von besonderem öffentlichen Interesse üblich, sagte der stellvertretende Leiter der Gerichtsmedizin, Ed Winter. Derzeit gebe es aber keine Anzeichen für ein Fremdverschulden.
Medienberichte, wonach Whitney Houston verschreibungspflichtige Medikamente in ihrem Zimmer gehabt haben soll, wollte Winter nicht kommentieren. Auf die Frage, ob die Ermittler von einem Selbstmord ausgingen, sagte er: "Wir schauen uns alle Aspekte des Falls an." Möglicherweise könne er am Mittwoch oder Donnerstag weitere Einzelheiten öffentlich machen.
Leichnam soll nach Atlanta gebracht werden
Nach Informationen von TMZ plant Whitney Houstons Mutter, die Gospelsängerin Emily "Cissy" Houston, den Leichnam ihrer Tochter so schnell wie möglich nach Atlanta zu bringen. Die Gerichtsmedizin habe der Familie signalisiert, dass sie mit der Freigabe der Leiche grundsätzlich kein Problem habe. Houston hatte in der Stadt im Bundesstaat Georgia viele Jahre gelebt.
Whitney Houston: Pop-Star und Legende
Whitney Houston war eine der bekanntesten und erfolgreichsten Sängerinnen der 80-er und 90-er Jahre. Sie starb im Februar 2012 im Alter von 48 Jahren.
Geboren wurde Whitney Houston am 9. August 1963 in Newark, New Jersey. Bereits mit 14 Jahren machte sie erste Schallplattenaufnahmen. 1979, mit 16 Jahren, sang sie im Background von Chaka Khans Lied "I’m Every Woman". Mit dem Lied war sie später selbst erfolgreich.
1985 erschien ihr Debütalbum Whitney Houston - und wurde ein gigantischer Erfolg. Die Platte mit Songs wie "Saving All My Love for You", "Nobody Loves Me Like You Do" und "How Will I Know" verkaufte sich allein in den USA 13 Millionen Mal.
Auch ihr zweites Album "Whitney" 1987 wurde ein Welterfolg. Der Song "I Wanna Dance With Somebody" daraus erhielt einen Grammy.
Unvergessen ist Whitney Houstons Leinwanddebüt an der Seite von "Bodyguard" Kevin Costner 1992. Die Single "I Will Always Love You" hielt sich wochenlang in den internationalen Hitparaden.
Für Schlagzeilen sorgte Houston aber nicht nur durch Musik, sondern auch mit ihrem Privatleben. 1992 heiratete sie den skandalträchtigen R&B-Sänger Bobby Brown. Die Eheprobleme der beiden wurden bis zur Scheidung 2007 nicht selten öffentlich ausgetragen.
Auch ihre Drogensucht machte Schlagzeilen. Nach mehreren Entziehungskuren schien Whitney Houston diese zwar 2006 besiegt zu haben. Doch im Mai 2011musste sie ein weiteres Mal auf Drogen- und Alkohol-Entzug gehen. «Whitney nimmt freiwillig an dem Programm teil, um damit ihren langjährigen Genesungsprozess zu unterstützen», hieß es in einer Erklärung.
2010 ging sie auf Deutschland-Tournee - ein trauriges Fiasko, kein glorreiches Comeback. Beim Auftakt-Konzert in Berlin ließ sie ihre Stimme oft im Stich, mehrmals nahm sich die 46-Jährige minutenlange Auszeiten. Viele Zuschauer quittierten die bizarre Darbietung mit Buh-Rufen.
15 Jahre nach ihrem letzten Filmauftritt stand die amerikanische Sängerin dann Ende 2011 wieder als Schauspielerin vor der Kamera - in dem Musikfilm «Sparkle».
Im Februar 2012 starb Whitney Houston.
Houstons Tochter Bobbi Kristina wurde am Sonntag vorübergehend ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Freund der 18-Jährigen sagte, Bobbi Kristina habe unter Angstzuständen gelitten und sei ins Cedars Sinai Hospital in Beverly Hills gebracht worden. Nach Angaben des TV-Senders CBS konnte sie wenige Stunden später wieder entlassen werden.
Die Familie der Pop-Legende äußerte sich am Sonntag erstmals zu der "unvorstellbaren Tragödie" des Tods Houstons. "Wir sind durch den Verlust unserer geliebten Whitney am Boden zerstört", hieß es in einer Erklärung. "Wir werden sie sehr vermissen." Houstons Ex-Mann Bobby Brown bat, die Privatsphäre der Familie zu respektieren. "Ich bin zutiefst betrübt über das Ableben meiner Ex-Frau Whitney Houston", zitierte der Nachrichtensender CNN aus einer Erklärung Browns, dessen turbulente Ehe mit der Sängerin im Jahr 2007 nach 15 Jahren geschieden worden war.
Ex-Mann Bobby Brown sendet Kuss in Richtung Himmel
Dem US-Magazin People zufolge flog Brown am Sonntagabend nach Los Angeles, um bei Tochter Bobbi Kristina zu sein. Der Sänger sagte demnach ein Konzert in Nashville im Bundesstaat Tennessee ab. Am Samstagabend war Brown US-Medienberichten zufolge bei einem Auftritt mit seiner wiedervereinigten Band New Edition in Mississippi in Tränen ausgebrochen, nachdem er vom Tod seiner Ex-Frau erfahren hatte. Der Sänger habe "Ich liebe Dich, Whitney" gerufen und einen Kuss in Richtung Himmel gesendet.
Houstons Tod überschattete auch die Verleihung der Grammy-Musikpreise am Sonntagabend in Los Angeles. Rapper LL Cool J, der die Gala moderierte, sprach für die Pop-Diva auf der Bühne ein Gebet. Sängerin Jennifer Hudson trug ganz in schwarz gekleidet Houstons großen Hit "I will always love you" vor. afp