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Time Magazin: Papst Franziskus: Mit Bescheidenheit zum "Mensch des Jahres 2013"

Time Magazin

Papst Franziskus: Mit Bescheidenheit zum "Mensch des Jahres 2013"

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    Für das Time Magazin ist er der "Mensch des Jahres 2013": Papst Franziskus.
    Für das Time Magazin ist er der "Mensch des Jahres 2013": Papst Franziskus. Foto: Maurizio Brambatti (dpa)

    Auszeichung für Papst Franziskus. Das Oberhaupt der katholischen Kirche wurde vom Time Magazin zum "Mensch des Jahres 2013" gewählt. Die Begründung des Magazins:  "Er nahm den Namen eines bescheidenen Heiligen an und will eine Kirche der Heilung. Der erste Nichteuropäer als Papst in 1200 Jahren hat die Kraft, die Welt zu verändern".

    Papst Franziskus: "Superstar jenseits der Siebzig"

    Papst Franziskus habe laut Time die Macht für Reformen. Der Papst sei ein Volkspapst und ein "Superstar jenseits der Siebzig". Franziskus sei ein Signal des Wandels, schreibt "Time" - auch wenn er letztlich die gleichen Antworten auf die unbequemen Fragen gibt. Er habe aber die Kraft, eine neue Beziehung zwischen der Kirche und ihren Kritikern zu schaffen. Und er habe neue Worte, eine neue Stimme des Vatikans gefunden und so die Möglichkeit geschaffen, neues Vertrauen zu gewinnen.

    Papst Franziskus auf Titelbild der Time

    Papst Franziskus wird nun auf dem Titelbild der nächsten Ausgabe landen, genau so wie vor einem Jahr US-Präsident Barack Obama. 1927 kürte "Time" zunächst den "Mann des Jahres" - als Erster war das damals Atlantikflieger Charles Lindbergh. Bei der Auswahl soll nicht der beste, sondern der einflussreichste Mensch gewürdigt werden - deshalb wurde 1938 Adolf Hitler gekürt, Josef Stalin später sogar zweimal. Im vergangenen Jahr wurde

    Mensch des Jahres

    "Time" wählt seit 1927 den "Menschen des Jahres". Dabei geht es um die einflussreichste Person der vergangenen zwölf Monate - nicht nur im positiven Sinne. So erklärt sich auch die "Shortlist" der letzten fünf Kandidaten. Neben dem Informanten Edward Snowden, der Homosexuellenaktivistin Edith Windsor und dem konservativen Senator Ted Cruz stand auch Syriens Machthaber Baschar al-Assad darauf.

    "Papst sucht keinen Ruhm und Erfolg"

    Federico Lombardi, Sprecher von Papst Franziskus, bewertete es in Rom als "positives Zeichen, dass eine der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der internationalen Presse an den geht, der in der Welt spirituelle, religiöse und moralische Werte verkündet und der wirkungsvoll für den Frieden und mehr Gerechtigkeit eintritt".

    "Der Papst für seinen Teil sucht keinen Ruhm und Erfolg, sondern leistet seinen Dienst für die Verkündigung der frohen Botschaft von der Liebe Gottes für alle. Wenn dies Frauen und Männer anzieht und ihnen Hoffnung gibt, ist der Papst zufrieden. Wenn diese Wahl zur Person des Jahres bedeutet, dass viele diese Botschaft - zumindest implizit - verstanden haben, freut er sich sicher darüber."

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Wie in den vergangenen Jahren auch gab es 2013 wieder eine Internetabstimmung um den Titel. Die gewann mit mehr als einem Viertel der Stimmen der ägyptische Verteidigungsminister Abdel Fattah al-Sisi vor dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan und US-Popstar Miley Cyrus. Allerdings war das nicht repräsentativ - aus keinem Land kamen so viele Stimmen wie aus Ägypten - und nicht bindend: Die "Time"-Redaktion behält sich vor, letztlich den "Menschen des Jahres" selbst zu bestimmen. dpa/AZ

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