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Tigerangriff in Münster: Tödlicher Fehler: Pfleger vergaß Käfig-Luke zu schließen

Tigerangriff in Münster

Tödlicher Fehler: Pfleger vergaß Käfig-Luke zu schließen

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    Tiger Rasputin hat am Donnerstag seinen Tierpfleger durch einen Genickbiss getötet. Der Mann hatte offenbar vergessen, eine Käfig-Luke zu schließen.
    Tiger Rasputin hat am Donnerstag seinen Tierpfleger durch einen Genickbiss getötet. Der Mann hatte offenbar vergessen, eine Käfig-Luke zu schließen. Foto: Friso Gentsch

    Ein Tiger hat im Zoo von Münster seinen Tierpfleger ins Genick gebissen und dadurch getötet. Der Mann habe beim Füttern der Tiere offenbar vergessen, eine Luke des Käfigs zu schließen, sagte Zoodirektor Jörg Adler.

    Zoo in Münster: Pfleger wollte Tiger-Freigehege reinigen

    Der 56-jähriger Pfleger sei dann am Donnerstag durch eine Schleuse in das Freigehege gegangen, um es zu reinigen. Dabei habe er wohl übersehen, dass der zehnjährige Amurtiger Rasputin schon durch die offene Luke zurück ins Gehege gelangt war. Dort fiel Rasputin den Pfleger an. Der Tote sei ein langjähriger und erfahrener Pfleger gewesen, sagte Adler.

    Besucher beobachteten den Tigerangriff

    Besucher hätten den Unfall beobachtet und die Zooleitung alarmiert, berichtete der Zoodirektor in Nordrhein-Westfalen weiter. Kollegen des getöteten Tierpflegers lockten den Tiger zurück in den Käfig. Die Rettungskräfte kamen aber zu spät. Der Zoo wurde nach dem Unglück geschlossen. Notfallseelsorger kümmerten sich um Mitarbeiter des Zoos und Besucher. Staatsanwaltschaft und Polizei nahmen Ermittlungen auf.

    Das Unglück von Münster ähnelt einem tödlichen Zwischenfall im Kölner Zoo. Dort war im August vergangenen Jahres eine Tierpflegerin von einem Sibirischen Tiger angefallen und getötet worden. Die Pflegerin soll ebenfalls vergessen haben, eine Tür zu schließen. Zoodirektor Theo Pagel hatte das Tier nach der Attacke erschossen, weil es neben der schwer verletzten Frau sitzen blieb.

    Tierschutzorganisation kritisiert Haltung von Großkatzen in Zoos

    Die Tigerattacke von Köln hatte eine Debatte über die Haltung von Großkatzen im Zoo ausgelöst. Auch nach dem Unglück in Münster meldeten sich Kritiker zu Wort. Tiger seien "höchst anspruchsvoll in der Haltung und potenziell extrem gefährlich. Und zwar nicht nur für Pfleger, sondern auch für Zoobesucher", kritisierte die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten".

    Der Sibirische Tiger gilt als eine der größten Katzen der Welt. Der Tiger kann eine Körperlänge von 2,80 Metern und ein Gewicht von über 250 Kilogramm erreichen. Im Zoo von Münster leben zwei Amurtiger, ein Männchen und ein Weibchen. Rasputin wurde 2003 im Zoo von Leipzig geboren und ist seit 2005 in Münster. Das Weibchen Nely kam 2007 nach Münster.

    Den Tiger treffe keine Schuld, er habe instinktiv einen Eindringling in seinem Revier angegriffen, sagte Zoodirektor Adler. "So ein Zusammentreffen mit einem Tiger ist nicht zu überleben." dpa/AZ

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